Der Psychiater Andrew Marlow liebt seinen Beruf, seine gelegentliche Malerei und sein unabhängiges Leben. Als der berühmte Maler Robert Oliver sein Patient wird, ist es damit vorläufig vorbei. Der Künstler hatte versucht, ein Gemälde in der National Gallery of Art in Washington mit einem Messer zu attackieren. Béatrice de Clerval ist eine begabte junge Malerin in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Paris. Ihr Mentor Olivier Vignot veranlasst, dass eines ihrer Gemälde unter Pseudonym in einer Salon-Ausstellung der Impressionisten gezeigt wird. Was hat das Schicksal dieser Künstlerin, deren Briefe an ihren Malerfreund sich im Besitz des genialen Künstlers Robert Oliver befinden, mit dessen zerstörerischem Wahn zu tun? Mit großer psychologischer Einfühlung beschreibt Elizabeth Kostova in ihrem spannenden neuen Roman die Geschichte einer Obsession, einer großen Liebe - und wie die Liebe zur Kunst die Seelen der Menschen bewegt.
Meine Meinung:
Auch ich habe Frau Kostovas zweites Buch jetzt beendet. Nachdem mich "Der Historiker" ziemlich überwältigt hatte, habe ich länger gezögert mit den "Schwanendieben" zu beginnen.
Zum einen, weil ich aufgrund meiner Begeisterung für ihren ersten Roman natürlich ziemlich hohe Erwartungen hatte, zum anderen auch, weil mich der Klappentext eher wenig ansprach. Hatte mich bei dem Historiker besonders der Bezug zu Dracula und den Vampiren dazu verleitet das Buch zu lesen, schreckte mich hier der Künstlerbezug etwas ab, da ich zu diesem Gebiet eigentlich keinen Zugang habe.
Dennoch erhoffte ich mir neue Stunden voll Lesegenuss durch Frau Kostovas Stil, sodass ich letztendlich nun doch zu den Schwanendieben gegriffen habe.
Das Buch hat mir ingesamt doch erstaunlich gut gefallen, der bekannte Stil aus dem Historiker ließ sich auf jeden Fall wiederfinden - wieder werden unterschiedliche Sichtweisen aus unterschiedlichen Zeiten geschickt miteinander verknüpft, die alle durch einen erst nach und nach erkennbaren roten Faden verknüpft sind. Auch in der Charakterisierung der Personen meine ich den gleichen Stil herauszulesen, wie beim Hsitoriker. Teilweise etwas aus der Ferne betrachtet, werden die Figuren dennoch detailreich beschrieben.
Die Geschichte als solche konnte mich bei diesem Buch weniger überzeugen, als bei dem Historiker, vielleicht weil mir zu Beginn schon, wie erwähnt, der Zugang zum Thema des Buches (Malerei und Kunst) eher verschlossen blieb und daher weniger Neugierde auf das Geschehen vorhanden war.
Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen. Es ließ sich sehr flüssig lesen, die Sprache gefiel mir wieder sehr gut, leicht aber nicht seicht, detailverliebt. Zugegeben ist das Buch nicht wirklich "spannend", aber trotzdem wurde durch viele aufgeworfenen Fragen eine eigene Art der Spannung geschaffen, sodass ich das Buch in recht kurzer Zeit gelesen habe und auch schnell im "Flow" drin war, was mir auch beim Historiker so toll gefallen hat, dass man trotz einer Menge unterschiedlicher Perspektiven und Zeitsprünge dennoch nicht verwirrt ist und sich trotzdem mitten in der Handlung befindet.
Für dieses Buch von Frau Kostova vergebe ich gute 8 Punkte, es kommt für mich zwar nicht an den Historiker heran, aber es hat mir trotzdem sehr gut gefallen.
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