Mittwoch, 17. November 2010

Die Landkarte der Zeit - Felix J. Palma

Kurzbeschreibung:
London, 1896: Andrew hat die Liebe seines Lebens verloren. Zu lange zögerte er, seinem adligen Vater die Liebe zur Prostituierten Marie zu gestehen. Als sich Andrew endlich dazu durchringt, ist es zu spät. Marie wurde auf grausame Weise von Jack the Ripper ermordet. Acht Jahre später will Andrew sich das Leben nehmen, geplagt von Schuldgefühlen und Sehnsucht. Doch sein Cousin hält ihn davon ab. Denn der hat von einer Möglichkeit erfahren, wie man Maries Leben retten kann. Die Agentur für Zeitreisen Murray organisiert Reisen in die vierte Dimension. Kann man in die Vergangenheit zurück und Fehler wiedergutmachen?
Unterdessen findet Claire Haggerty mit ihren modernen Ansichten im viktorianischen London keine Freunde und verliebt sich in einen Mann aus der Zukunft. Zeitreisen Murray macht’s möglich. Der Geliebte reist ihr nach in ihre Zeit und schreibt ihr mit der Hilfe von H. G. Wells sehnsüchtige Liebesbriefe.
Inspektor Garrett soll drei Morde aufklären, die mit Waffen begangen wurden, die es noch gar nicht gibt.
Ein dämonischer Bibliothekar führt alle zur Landkarte der Zeit, in der die Geschichten zusammenfinden. Gibt es die Zeitreisenden wirklich? Was ist Wahrheit, was Erfindung? Was beweist es, dass man einen Brief von sich selbst aus der Zukunft erhält?
Bis zur letzten Seite spielt Félix J. Palma in diesem atemberaubenden Roman mit unseren Erwartungen. In einem sich immer schneller drehenden Wirbel der Phantasie werden wir von einer Parallelwelt in die nächste geschleudert. Staunen und Schrecken garantiert!

Inhalt:
Der Beginn des Buche sspielt in London im Jahr 1896. Der Protagnist ist Andrew, dessen große Liebe, eine Prostituierte names Marie von Jack the Ripper getötet wurde. Andrew kann ihren Verlust nicht überwinden, er macht sich Vorwürfe und leidet so sehr, dass er sich umbringen will. Sein Cousin kann ihn gerade noch abhalten und bietet ihm einen Ausweg: Er kann in der Zeit zurückreisen und Maries Leben retten - die Agentur Murray macht es möglich.
Neben dem Handlungszweig um Andrew wird noch ein weiterer Handlungsstrang eingeflochten: Derjenige um Claire Haggerty, die sich in ihrer Zeit fehl am Platz fühlt und sich in einen Mann aus der Zukunft verliebt...auch hier bietet die Agentur Murray mit ihren Zeireisen eine Lösung
Immer mehr fragt man sich: Was hat es mit der Agentur und der Möglichkeit der Zeitreisen auf sich?

Meine Meinung:
Der Klappentext des Buches, sowie das generelle Thema des Romans haben mich sehr angesprochen - genau mein Thema: ein historischer Roman mit Fantasyelementen, Zeitreise- und Abenteuerroman in einem!
Mit hohen Erwartungen ging ich an das Buch heran und begann zu lesen. Leider getaltete der Stil des Autors, der mir zwar gefiel, der aber für mich das Lesen sehr anstrengend machte, weil jedem Wort eine enorme Bedeutung inneliegt, viele Redewendungen und ausführliche Abschweifungen verwendet werden. Deshalb bin ich auch mit meiner Rezension nach der Leserunde so spät dran und meine Kommentare hielten sich schwer in Grenzen - definitiv ist dieser Roman für mich ein Buch, was ich erst mal sacken lassen musste um die Geschichte wirken zu lassen und die "Arbeit" beim Lesen in den Hintergrund treten zu lassen. Ein Lesefluss kam für mich da nicht so einfach auf, sodass ich zwar immer weiter lesen wollte (einfach weil ich das Thema so toll fand und wissen wollte, was der Autor aus dem Ansatz macht), aber dass sich das ganze sehr schleppend und langsam gestaltete, weil ich mich geradezu manchmal weiterquälen musste. Die Handlung erschließt sich schon logisch und eine Spannung kommt auf, man will wissen wie die Stränge zusammenhängen, wie die Geheimnisse gelöst werden, aber es ist wirklich kein Buch, was ich persönlich in einem Rutsch durchlesen und damit genießen konnte. Es war viel mehr harte Arbeit mich durch das Buch zu arbeiten, aber letztendlich hat es sich gelohnt. Der Ideenreichtum des Autors macht es wert, das Buch zu lesen, auch wenn es keine leichte Unterhaltung ist. Sehr lange tappt man im Dunkeln, was die Handlung angeht, baut Vermutungen auf und verwirft diese wieder und am Ende ist man überrascht, welche Ideen Herr Palma da wieder hatte und wie sie sich in das Buch einpassen.
Das Buch als solches fällt mir auch schwer einem Genre zuzuordnen - ich denke hier in der Belletristik ist er am besten aufgehoben - es ist nicht wirklich historischer Roman, nicht wirklich Krimi, nicht wirklich Fantasy, aber es hat Elemente von all diesen Genres.
Nach zwei Wochen Pause nach dem Lesen gebe ich dem Buch nun 8 von 10 Punkten (mit etwas Abstand, wohlgemerkt), direkt nach Abschluss des Buches wären es für mich nur 6 von 10 gewesen.

Samstag, 2. Oktober 2010

Andreas Gößling - Der Ruf der Schlange

Klappentext:
Phora, die ruhmreiche dunibische Hauptstadt, im Jahr 713 neuer Zeit: Mysteriöse Todesfälle erschüttern die Öffentlichkeit. Die Opfer wurden allesamt schrecklich zugerichtet - Stammhirn und Rückgrat der Leichen sind spurlos verschwunden. Die Taten eines Wahnsinnigen,wie behauptet wird? Samu Rabov ist anderer Ansicht: Magie hebt ihr grausames Antlitz. Seit Jahrtausenden warnen spirituelle Lehren vor den »Schlangenkräften«, die in den Körpern der Menschen auf ihre Entfesselung lauern, und ebenso lange schon huldigen Schlangenanbeter in serpentistischen Orden und okkulten Riten der göttlichen Schlange und ihrer dunklen Kraft. Rabov muss Jagd auf die bereits entfesselten Schlangen machen und zudem den Zauber von Naxoda zerstören, bevor die Katastrophe ihren Lauf nimmt. Die Zeit drängt ...

Inhalt:
In der dunibibischen Hauptstadt Phora gehen geheimnissvolle Dinge vonstatten - mysteriöse Mode werden begangen, die auf das Wirken von geheimnisvollen Schlangenanbetern hindeuten. Der königliche Ermittler Samu Rabov soll diese Morde aufklären...

Meine Meinung:
Ein besonderes Buch in jedem Fall. Dies zeigt sich schon allein im Schreibstil, in dem das Buch gehalten ist. Sehr ausschweifend und mit großem Detailreichtum werden die Geschehnisse in Phora erzählt, immer wieder baut der Autor Nebenhandlungen und Rückblicke in seine Geschichte ein. Da werden Länder und Städte sehr genau beschrieben, Landschaften und auch die Gesellschaft, in der dieses Buch spielt werden dtailreich beleuchtet. Leider trägt dies nicht unbedingt zu einer hohen Spannung bei, sodass das Buch mal mehr oder weniger langsam dahiplätschert, zwar nicht seicht, aber dennoch auch nicht spannungsgeladen, wie ich es mir gewünscht hätte. Versändlich, dass die Welt erläutert werden muss, ist es doch ein Fantasy-Roman, aber zu viel ist eben manchmal zu viel. Auch das Schlangen-Thema wird seitenweise in aller epischen Breite behandelt...
Da häte ich mir mehr Straffheit und etwas mehr Spannung gewünscht, denn auch wenn mir das Grundthema des Romans gut gefallen hat, hat er sich für mich ziemlich gezogen.

Für mich 6 von 10 Punkten.

Montag, 19. Juli 2010

Beautiful Creatures (Sixteen Moons) - Garcia & Stohl

Kurzbeschreibung:
Liebe noch vor dem ersten Blick …
Schon bevor Ethan sie zum ersten Mal gesehen hat, hat sie ihn in seinen Träumen verfolgt: Lena, die Neue an Ethans Schule. Lena, das Mädchen mit dem schwarzen Haar und den grünen Augen. Lena, die in Ravenwood wohnt, der verrufenen alten Plantage, von der sich alle in Gatlin fernhalten – alle außer Ethan. Lena, in die Ethan sich unsterblich verliebt. Doch Lena umgibt ein Fluch, den sie mit aller Kraft geheim zu halten versucht: Sie ist eine Caster, sie entstammt einer Familie von Hexen, und an ihrem sechzehnten Geburtstag soll sie berufen werden. Dann wird sich entscheiden, ob Lena eine helle oder eine dunkle Hexe wird …
Ethan aber weiß: Auch ihm bleibt keine Wahl – ihm ist vorherbestimmt, Lena für immer zu lieben. Aber wird er bei ihr bleiben können, gleich, welcher Seite sie künftig angehört?

Inhalt:
Ethan Wate hat es nicht leicht in Gatlin - seine Mutter ist kürzlich gestorben, sein Dad schließt sich seitdem den ganzen Tag im Arbeitszimmer ein und zudem hat er auch noch sonderbare Träume - Träume von einem Mädchen, die sich unglaublich real anfühlen. Und dann steht plötzlich Lena vor ihm - die Neue an seiner Schule - und das Mädchen aus seinen Träumen.
Ethan ist sehr verunsichert, denn Lena ist die Nicht des "Old Man Ravenwood", dem bekannten Stadtspinner, der nie sein Haus verlässt und um den sich allerlei Legenden ranken - weswegen Lena schon bald bei ihren Schulkameraden unten durch ist. Doch Ethan fühlt sich von Lena angezogen und sucht ihre Nähe, auch dann noch, als sonderbare Ereignisse passieren. Doch seine Annäherungsversuche werden abgeblockt - Lena macht ihm klar, dass sie keineswegs normal ist und sie keine neuen Freunde braucht, denn es ist nicht mehr lange bis zu ihrem sechzehnten Geburtstag, andem etwas mit ihr passieren wird, das Ethans Vorstellungskraft übersteigt. Denn sie ist eine Caster und ihr Schicksal wird an diesem Tag besiegelt...

Wer auch wirklich im Detail alles wissen will, dem sei die Seite von cbj empfohlen, die im Bereich "Story" (http://www.sixteenmoons.de/story.html) wirklich alles bis auf das Ende haarklein ausplaudern *augenroll* - Besser meiden.

Meine Meinung:
Eine schöne Teenie-Liebesgeschichte mit Fantasy-Elementen. Gefallen hat mir, dass das Buch aus Sicht des Jungen beschrieben ist. Das gibt dem ganzen mal einen anderen Touch, da ja oftmals die Geschichte aus Sicht der Mädchen geschrieben wird (Twilight als bestes Beispiel zu nennen, dazu auch City of Bones, wo ja auch Clary ziemlich im Mittelpunkt steht). Eben im Bereich "Twilight", "City of Bones/Ashes/Glass" usw. würde ich dieses Buch einordnen. Eben eine amerikanische Teenie-Liebesgeschichte mit Fantasyelementen (und zwar weniger Fantasy als bei "City of..."). Ansonsten konnte mich das Buch nicht hunderprozentig überzeugen. Zu sehr die gleiche Schiene.

Okay, einige neue Elemente konnte es aufweisen, die unterschiedlichen Arten der Caster (Sirenen, Palimpsesten, Thaumaturgen...) sind gut beschrieben, das Buch las sich spannend und flüssig, es kommen keine klischeebehafteten Wesen wie Vampire, Werwölfe oder anderes vor. Schön war auch der Südstaaten-Bezug des Buches, denn in die Geschichte von Ethan und Lena wird noch ein weiterer kleiner Handlungszweig eingeflochten, der zur Zeit des Sessezionskrieges spielt. Das Buch spielt in den Südstaaten, die DAR (Daughters of American Revolution) kommen zu Wort, die Sprache ist an den Handlunsgort angepasst (und liest sich daher auf Englisch zum Teil etwas kompliziert, bis man in den Südstaaten-Begriffen drin ist). Das gibt dem Buch einiges an Charakter.

Vielleicht einfach nicht mehr meine Altersklasse, aber dass Ethan fast das ganze Buch zu schüchtern ist, Lena zu fragen, ob sie seine Freundin sein will und anschließend dann das "L-Wort" zu benutzen, das brauche ich nicht mehr ;-). Wer also Bettgymnastik erwartet - keine vorhanden, das Buch ist bis auf Händchenhalten und ein paar Küsse gänzlich jugendfrei ;-).
Die Geschichte als solche ist spannend, aber relativ vorhersehbar, besonders da die deutsche Kurzbeschreibung auch nicht mehr allzuviel geheim hält. Auf der englischen Ausgabe bleibt da wenigstens einiges im Dunkeln. Die Struktur des Buches ist ganz klar auf den Höhepunkt mit Lenas 16. Geburtstag ausgerichtet, an dem dann auch der Showdown stattfindet.

Die Figuren blieben mir zum Teil etwas zu klischeehaft, obwohl auch einige tolle Charaktere auftauchen (Onkel Macon Melchizedech *rofl* und die drei Tanten *fg* und Boo Radley). Sie sind insgesamt aber gut gezeichnet und entsprechend ihren Rollen (die Südstaaten-Cheerleader-Gang ist natürlich überaus klischeehaft :D) ausgestattet.

Einige kleinere Handlungsstränge bleiben offen, am Ende werden noch einige Möglichkeiten eröffnet, sodass man sich auf die Fortsetzung freuen kann, die ich sicher noch lesen werde, wenn sie mir in die Hände fällt.

Insgesamt von mir 7,5 von 10 Punkten.

Sonntag, 4. Juli 2010

Mark Chadbourn - Der Zyklop - Weltendämmerung Teil 2

Kurzbeschreibung:

Mythische Urgewalten brechen in das Leben der Bewohner Großbritanniens ein und stellen die Welt, wie wir sie kennen auf den Kopf. Die goldhäutigen Tuatha Dé Danann sind erwacht und haben ihren uralten Kampf mit den dämonischen Fomorii wieder aufgenommen.

Im zweiten Band wird die Welt zunehmend von Chaos regiert, die britische Regierung ist gegen die vielen unerklärlichen Ereignisse machtlos. Viele Errungenschaften der Zivilisation sind außer Kraft gesetzt, beispielsweise gibt es keinen elektrischen Strom mehr. Fünf sehr unterschiedliche Menschen haben sich zusammengefunden, um den drohenden Untergang der Welt aufzuhalten. Sie alle haben gemeinsam, dass ihnen das Leben schon in der Vergangenheit auf das Übelste mitgespielt hat. Ihnen zur Seite steht der Hippie Tom, der sich als legendärer Held aus vergangenen Zeiten entpuppt hat.

Inhalt:
Church und seine Gefährten haben im ersten Teil mit den vier mystischen Gegenständen die Tuatha de Dannan zurück auf die Erde gebracht, damit diese die Fomorii von der Erde verbannen. Obwohl Chruch und seine Gefährten dachten, dass die Tuatha die "Guten" sind, stellt sich nun heraus, dass der erste Eindruck getäuscht hat und sie die Menschen bestenfalls wie "Haustiere" behandeln, meist aber skruperllos für ihre Zwecke manipulieren und nutzen und ebenfalls erstaublich "fremd" für die Menschen sind. Schnell wird klar, dass die Brüder und Schwestern nicht auf die Tuatha zählen können, um die Fomorii zu vertreiben... Denn es ist ein Kampf entbrannt, bei dem Fomorii und Tuatha sich auf der Erde bekämpfen, wodurch die Welt in ein großes Chaos gestürzt wird. Zwischen den Parteien stehen die Schwestern und Brüder der Drachen, die nun verhindern müssen, dass die Fomorii den Gott Balor wiedererstehen lassen...


Meine Meinung:
Das Buch dient hauptsächlich dazu, die Charaktere weiterzuentwickeln, nachdem im ersten Teil die Aufgabe der Suche der mystischen Gegenstände abgeschlossen wurde. Wir erfahren mehr über die neue Weltordnung (der Storm versagt...) und auch über Legenden und die Vergangenheit der Tuatha und der keltischen Mythologie. Man trifft legendäre Gestalten und wundersame Wesen an bekannten Orten. Im Laufe der Geschichte werden Intrigen gesponnen, Prophezeiungen ausgesprochen und neue Beziehungen aufgespannt. Wichtige Rollen spielen bekannte Elemente wie Leelinien und auch Roslyn Chapel, sowie die Altstadt von Edinburgh. Die Handlung wird vorangetrieben, aber es ist schon ein typischer zweiter Teil einer Trilogie. Dennoch liest es sich spannend und flüssig und die Seiten fließen so herunter. Das Buch ist eher dunkel und depressiv gehalten (schließlich ist eine dunkle Herrschaft angebrochen), aber man weiß ja, dass es nicht das Ende ist, sondern das noch ein Teil der Trilogie folgt Augenzwinkern

Von mir 8 von 10 Punkten.

Für alle Leser, die keltische Mythologie mögen und auf Urban Fantsy stehen, kann ich diese Trilogie wärmstens empfehlen! Ich denke jetzt schon darüber nach, welcher Zyklus für mich an die Art dieser Trilogie anschließen kann, denn sie hat für mich einfach ein ganz besonderes Feeling und mich kann die Verbindung zwischen keltischen Sagen und einem Endweltszenario einfach fesseln.

Mark Chadbourn - Im Anbruch der Finsternis - Weltendämmerung Teil 1

Ich habe den ersten Teil der Trilogie "Weltendämmerung" (auf englisch "The Age of Misrule") im Original gelesen. Dort hat er den Titel "World's End".

Klappentext: Feuer speiende Drachen und Furcht erregende Höllenhunde: Die britischen Inseln werden von magischen Kreaturen aus der Vergangenheit heimgesucht. Ausgerechnet der junge Archäologe Jack Churchill soll zum Retter der Welt ausersehen sein. Laut einer alten Prophezeiung wird er mit den Brüdern und Schwestern der Drachen im Kampf gegen die mythischen Geschöpfe antreten - dabei kennt er noch nicht einmal die Namen seiner Gefährten ...

Inhalt:
Es ist eine sonderbare Nacht als Jack Churchill, kurz Church, ruhelos durch die Straßen wandert. Als er plötzlich gemeinsam mit Ruth Gallagher Zeuge eines mysteriösen Mordes wird, wird seine Welt auf den Kopf gestellt. Sonderbare Gestalten, Geisterhunde mit rot glühenden Augen und andere Wesen der keltischen Legenden sind ihm auf den Fersen - die Welt wie wir sie kennen neigt sich dem Ende zu und nur von den fünf Schwestern und Brüdern der Drachen hängt Gedeih und Verderb ab. Nur sie können das Ende der Welt und die Rückkehr der keltischen Götter verhindern, indem sie die vier legendären Gegenstände suchen und rechtzeitig zu Beltaine finden: Den Kelch, den Königsstein, die Lanze und das Schwert. Church und Ruth machen sich auf die Welt vor dem Untergang zu bewahren - gejagt von den Horden des Erlkönigs mit seiner Meute und verfolgt von den Formorii - um ihre Gefährten im Kampf und die legendären Gegenstände zu finden. Ihnen zur Seite steht der geheimnisvolle Tom, der die Magie der Erde zu beherrschen scheint und eine wunderschöne Frau aus der Anderwelt, doch ob deren Schutz genügt, um die Welt zu retten...?

Meine Meinung:
Ein solider spannender Fantasyroman mit einer Menge keltischer Motive. Kein vollkommen neues Motiv, aber gut umgesetzt, in einem flüssigen Stil geschrieben und sehr spannend. Mit hat das Motiv der keltischen Götter und die in die Geschichte verworrenen Legenden sehr gut gefallen. Die "Quest" der Gefährten ist gut durchdacht und kann mit einigen spannenden Wendungen punkten. Die Figuren sind gut durchdacht, nicht klischeebehaftet und sehr sympathisch, da sie alle ihre Eigenheiten haben und auch Ecken und Kanten aufweisen. Die Charaktere handeln authentisch und machen die Geschichte interessant, da sie jeder eigene Hintergründe einbringen und man manches über sie erst nach und nach erfährt. Der Plot ist abenteuergeladen, mystisch angehaucht und für mich eine neue Art der Fantasy, denn die Geschichte spielt in der Jetzt-Zeit und birgt doch eine Menge phantastischer Elemente - eine Art Urban Fantasy, aber ohne sehr viele urbane Motive, ein wenig Indiana-Jones-Feeling Augenzwinkern

Die beiden anderen Bücher der Trilogie
"Der Zyklop" (The Darkest Hour)
"Im Angesicht der Götter" (Always Forever)
werde ich auch noch lesen, um zu wissen, wie es weitergeht!
Auf Englisch ist sogar zwei nachfolgende Trilogie mit den Titeln "The Dark Age" und "Kingdom of the Serpent" erschienen, die ich auch gleich mal auf meinen Merkzettel gesetzt habe.

Von mir 8,5 von 10 Punkten.

Sisters Red (Blutschwestern) - Jackson Pearce



Den deutschen Titel habe ich nach einer Aussage auf der Seite der Autorin hinzugefügt: http://watchmebe.livejournal.com/516029.html

Klappentext:
Scarlett March lives to hunt the Fenris--the werewolves that took her eye when she was defending her sister Rosie from a brutal attack. Armed with a razor-sharp hatchet and blood-red cloak, Scarlett is an expert at luring and slaying the wolves. She's determined to protect other young girls from a grisly death, and her raging heart will not rest until every single wolf is dead.

Rosie March once felt her bond with her sister was unbreakable. Owing Scarlett her life, Rosie hunts ferociously alongside her. But even as more girls' bodies pile up in the city and the Fenris seem to be gaining power, Rosie dreams of a life beyond the wolves. She finds herself drawn to Silas, a young woodsman who is deadly with an ax and Scarlett's only friend--but does loving him mean betraying her sister and all that they've worked for?

Inhalt:
Scarlett und Rosie March, 18 und 16 Jahre alt, leben in der Nähe von Atlanta, in einer kleinen Stadt. Die beiden sind auf sich gestellt, die Mutter übernimmt für sie keine Verantwortung und ihr Großmutter ist bei einem tragischen Unglück vor langer Zeit gestorben, und zwar bei einem Fenris-Angriff, bei dem Scarlett auch ein Auge velor und seitdem mit Narben am ganzen Körper durch das Leben geht und sich der Jagd auf die Fenris verschrieben hat - Die Jagd ist ihr Lebensinhalt.

Fenris sind Wesen, die einen an Werwölfe erinnern. Männer, die sich in Wölfe verwandeln, angezogen von jungen, hübschen Mädchen und immer getrieben von einem Hunger auf junges Fleisch...

Rosie fühlt sich jedoch in ihrem Leben nicht so recht wohl. Im Gegensatz zu Scarlett ist die Jagd für sie zwar ein Teil ihres Lebens, aber nicht ihr Lebensinhalt. Sie möchte mehr - und zudem ist da Silas, ein junger Mann, den sie seit ihrer Kindheit kennen, der ebenfalls um die Existenz der Fenris weiß und Scarletts und Rosies Jagdpartner ist und den Rosie zum ersten Mal wirklich wahrzunehmen scheint, und der sie anzieht - doch kann sie es wagen eine Beziehung mit ihm einzugehen, oder betrügt sie damit ihre Schwester, die ihr bei dem Überfall, der zum Tod der Großmutter führte das Leben rettete und sie seitdem schützt und ihr immer wieder sagt, dass die Jagd und damit der Schutz Unschuldiger ihre einzige Pflicht ist?

Plötzlich nehmen die Übergriffe der Fenris zu, immer mehr junge Mädchen verschwinden und Rosie und Scarlett versuchen zu ergründen, was es mit dieser Häufung auf sich hat. Dabei steht ihnen Silas zur Seite. Gemeinsam finden sie heraus, dass für die Fenris gerade eine besondere Zeit anbricht - ein Auserwählter kann im kommenden Mondzyklus zu einem neuen Fenris verwandelt werden und die Wölfe sind auf der Suche nach diesem Mann. Scarlett, Rosie und Silas versuchen herauszufinden, wer der Auserwählte sein kann, um seine Wandlung zu verhindern...



Meine Meinung:
Ein netter und unterhaltsamer Jugendroman aus dem Bereich der romantisch angehauchten Urban Fantasy.
Mir fiel es zuerst schwer, in die Geschichte zu kommen. Dies lag daran, dass ich annahm, ein Buch vor mir zu haben, dass im Mittelalter oder einer fiktiven Zeit spielt. Mit einer Geschichte in der Gegenwart hatte ich irgendwie nicht gerechnet, sodass ich hier einige Zeit brauchte, bis ich Zugang bekam.
Die Geschichte selbst ist nett, handelt von der Beziehung der zwei Schwestern, die in einem harten Kampf mehr oder weniger auf sich allein gestellt sind. Die Schwesternbeziehung nimmt eine wichtige Rolle in dem Buch ein. Daneben sind die Jagd auf die Fenris und die beginnende Liebesbeziehung zwischen Silas und Rosie tragende Elemente, ebenso wie Rosie, die mit ihrem Leben hadert, ihre Rolle sucht und sich selbst entdeckt. Ein eher typisches Coming-of-Age-Buch, das sich aber mit fantastischen Elementen von anderen Werken abhebt. Die Fenris sind gut beschrieben, mal was anderes als die "typischen" Werwölfe. Der "Kampf" gegen die Fenris und der Ausgang der Geschichte, sowie die Lösung der aufkommenden Fragen in der Geschichte waren aber eher schnell zu erahnen/erraten, sodass nur gegen Ende eine echte Spannung aufkam.

Der Schwerpunkt der Geschichte war ganz klar eher die Beziehung zwischen Rosie und Scatlett, obwohl durchaus auch actiongeladenen Kampfszenen vorkommen. Die Personen Rosie und Scarlett waren gut gezeichnet, hatten ihre eigenen Macken, waren mir aber teilweise etwas zu naiv gezeichnet.

Insgesamt aber dennoch 7 von 10 Punkten, weil ich kurzweilig unterhalten wurde und die Liebesgeschichte dennoch ganz süß ist und man Rosie wünscht, dass sie sich selbst findet.

Pluspunkte gibt auch der tolle Schutzumschlag, bei dem die roten Bereiche mit Glanzlack versehen sind und wirklich eine tolle, knallige Farbe haben.

Sterbenskalt (Faithful Place) - Tana French

Kurzbeschreibung:
"Ich stand dort im Schatten, während die Glocken drei und vier und fünf schlugen. Die Nacht verblasste, und ich wartete noch immer auf Rosie Daly."
Frank Mackey, Undercover-Ermittler, hat seine Familie seit 22 Jahren nicht gesehen. Er wollte der Perspektivlosigkeit seines Viertels für immer entfliehen zusammen mit seiner ersten großen Liebe Rosie. Doch die hatte ihn versetzt und war allein nach England aufgebrochen, so hat Frank es jedenfalls immer gedacht. Bis in einem Abbruchhaus Rosies Koffer gefunden wird. Was ist damals wirklich geschehen? Frank muss zurück nach Faithful Place und feststellen, dass er diesen dunklen Ort immer in sich getragen hat...

Inhalt:
Francis "Frank" Mackey, uns bekannt als Undercover-Ermittler aus Tana Frenchs Vorgängerromanen wird von seiner Schwester angerufen - es sei dringend, er müsse nach Hause kommen, am besten sofort. Frank ist nicht begeistert, vor über 20 Jahren hat er den Kontakt zu seiner Familie abgebrochen, nur seine Schwester hält die Verbindung zu ihm, um der ärmlichen Wohngegend und dem gewalttätigen Vater zu entkommen, doch seine Schwester Jackie kann ihn überzeugen vorbeizukommen. Im "Faitful Place" (der Straße in der seine Eltern leben) wird er mit seiner Vergangenheit konfrontiert. Zum einen mit der Situation seiner Familie, die immer noch in der selben Wohnung leben und an deren Leben sich kaum etwas geändert hat und zum anderen durch den Grund von Jackies Anruf - man hat in einem verlassenen Haus einen Koffer gefunden, der scheinbar Franks Jugendfreundin Rosie gehört - doch Rosie ist verschwunden, genau seit jener Nacht in der Frank die Familie verließ um mit ihr ein neues Leben zu beginnen und sie nicht am verabredeten Ort erschien...
Ist es wirklich Rosies Koffer? Ist sie gar nicht aus Faithful Place nach England gegangen und hat Frank sitzengelassen? Als die Polizei im Fall Rosie zu ermitteln beginnt überschlagen sich die Ereignisse und erst nach und nach scheint klar zu werden, wie tief Franks Familie mit den damaligen Ereignissen zu tun hatte und wie weit diese Ereignisse in die Gegenwart hereinreichen...

Meine Meinung:
Wieder mal ein toller Krimi von Tana French. Wie auch in ihren anderen beiden Werken macht besonders ihr toller Schreibstil dieses Buch zu einem Leseerlebnis. Die Story an sich ist nicht die einfallsreichste, aber die Charakterisierungen, die Menschen in Faithful Place und die verzwickten Verwicklungen zwischen den Familien jetzt und vor zwanzig Jahren lassen das Buch dennoch zu einem tollen Krimi werden. Wie auch die anderen Bücher ist es kein typischer Krimi, in dem es um die Ermittlung als solche geht, sondern es ist vielmehr eine Mischung aus Krimi, Familiendrama und Spannungsroman. Auffallend sind die vielen Facetten, mit denen Tana French ihre Charaktere ausstattet - nicht gut und schlecht, sondern mit eigenen Motiven handeln sie situationsbedingt verständlich und bilden somit keine Klischees.

Cassie und Rob aus den beiden anderen Büchern treten hier leider gar nicht auf, was für mich ein kleiner Abzug für diesen Roman war, denn ich mag die beiden ganz besonders gern. Es ist für mich daher etwas schlechter als Grabesgrün und Totengleich (welches mir bisher am besten gefallen hat), aber dennoch gibt es von mir für das Buch sehr gute 9 von 10 Punkten.

Where the Shadows lie - Michael Ridpath

Kurzbeschreibung:
Island - Insel der Vulkane und Trolle. Professor Agnar Haraldsson ist begeistert über seine jüngste Entdeckung: die verschollene Handschrift einer Saga über einen magischen Ring. J. R. R. Tolkien soll von ihr zu seinem epochalen Werk »Der Herr der Ringe« inspiriert worden sein. Doch schon bald findet man die Leiche des Wissenschaftlers in einem See. Ein weiteres Opfer des angeblich todbringenden Rings? Der Ermittler Magnus Jonson glaubt nicht an faulen Zauber. Doch auch ihm trachtet man nach dem Leben ...

Inhalt:
Magnus Jonson ist Polizist in Boston. Als er dort eine gefährliche Gang wütend macht und die Mitglieder ihm an den Kragen wollen, wird er nach Island geschickt, um dort mit seinem amerikanischen Fachwissen zu trumpfen. Gut ist, das Magnus fließend isländisch spricht, hat er doch seine ersten Lebensjahre in Island verbracht. Kaum angekommen kann man seine Englischkenntnisse auch gleich sehr gut gebrauchen, denn ein Professor, Agnar Haraldsson, ist ermordet worden und der Hauptverdächttige ist Engländer. Haraldsson ist Experte für alte Isländische Sagas und bei den Ermittlungen stößt Magnus auf seltsame Hinweise: Eine alte Saga, die als verschollen gilt, ist scheinbar wieder aufgetaucht... In ihr eine bekannte Geschichte über einen wundersamen Ring, dessen böse Macht gebrochen werden kann, wenn er in einen Vulkan geworfen wird... Erinnert an den Herrn der Ringe. Und tatsächlich lässt sich eine Verbindung mit Tolkien finden...
Diese Geschichte bildet das Mordmotiv - und nicht nur die Geschichte, sondern auch der Ring ist scheinbar (wieder) aufgetaucht... Der Engländer, dessen Spitzname passenderweise auch noch "Gimli" ist und sein Freund "Isildur" stehen unter Verdacht, doch dann ist da noch die Familie des echten Ísildur, die die Geschichte seit hunderten von Jahren geheim und unter Verschluss hielt... Ist es in ihren Sinne, das nun alles ans Licht kommt?

Meine Meinung:
Ein Krimi mit zum Teil etwas sonderbar anmutender Story. Dass Tolkien vorkommt - kein Problem. Er ist schließlich eine historische Persönlichkeit. Dass er sich (angeblich) die Inspiration für den Herrn der Ringe aus isländischen Sagen bezogen hat - auch schön und gut, kann ja sein. Aber das tatsächlich Morde wegen dieser Quelle verübt werden, und mehrere Parteien auf der "Jagd" nach "DEM RING" sind, der auch noch über wundersame Kräfte verfügt... hmm... ich weiß nicht.
Die Story konnte mich nicht wirklich überzeugen.
Leider war mir auch Magnus nicht wirklich sympathisch. Ich konnte mehrfach sein Handeln nicht wirklich nachvollziehen, er erschien mit kalt und unlogisch.
Das Buch an sich liest sich gut und flüssig, aber manchmal (ich habe die Originalausgabe gelesen) fand ich die Sprache umständlich und einige Redewendungen kamen mir nicht korrekt vor, sodass das meinen Lesefluss zum Teil auch noch gestört hat.

Von mir ingesamt 6,5 Punkte.

Die Schwanendiebe - Elizabethe Kostova

Kurzbeschreibung:
Der Psychiater Andrew Marlow liebt seinen Beruf, seine gelegentliche Malerei und sein unabhängiges Leben. Als der berühmte Maler Robert Oliver sein Patient wird, ist es damit vorläufig vorbei. Der Künstler hatte versucht, ein Gemälde in der National Gallery of Art in Washington mit einem Messer zu attackieren. Béatrice de Clerval ist eine begabte junge Malerin in den siebziger Jahren des 19. Jahrhunderts in Paris. Ihr Mentor Olivier Vignot veranlasst, dass eines ihrer Gemälde unter Pseudonym in einer Salon-Ausstellung der Impressionisten gezeigt wird. Was hat das Schicksal dieser Künstlerin, deren Briefe an ihren Malerfreund sich im Besitz des genialen Künstlers Robert Oliver befinden, mit dessen zerstörerischem Wahn zu tun? Mit großer psychologischer Einfühlung beschreibt Elizabeth Kostova in ihrem spannenden neuen Roman die Geschichte einer Obsession, einer großen Liebe - und wie die Liebe zur Kunst die Seelen der Menschen bewegt.


Meine Meinung:
Auch ich habe Frau Kostovas zweites Buch jetzt beendet. Nachdem mich "Der Historiker" ziemlich überwältigt hatte, habe ich länger gezögert mit den "Schwanendieben" zu beginnen.

Zum einen, weil ich aufgrund meiner Begeisterung für ihren ersten Roman natürlich ziemlich hohe Erwartungen hatte, zum anderen auch, weil mich der Klappentext eher wenig ansprach. Hatte mich bei dem Historiker besonders der Bezug zu Dracula und den Vampiren dazu verleitet das Buch zu lesen, schreckte mich hier der Künstlerbezug etwas ab, da ich zu diesem Gebiet eigentlich keinen Zugang habe.

Dennoch erhoffte ich mir neue Stunden voll Lesegenuss durch Frau Kostovas Stil, sodass ich letztendlich nun doch zu den Schwanendieben gegriffen habe.

Das Buch hat mir ingesamt doch erstaunlich gut gefallen, der bekannte Stil aus dem Historiker ließ sich auf jeden Fall wiederfinden - wieder werden unterschiedliche Sichtweisen aus unterschiedlichen Zeiten geschickt miteinander verknüpft, die alle durch einen erst nach und nach erkennbaren roten Faden verknüpft sind. Auch in der Charakterisierung der Personen meine ich den gleichen Stil herauszulesen, wie beim Hsitoriker. Teilweise etwas aus der Ferne betrachtet, werden die Figuren dennoch detailreich beschrieben.

Die Geschichte als solche konnte mich bei diesem Buch weniger überzeugen, als bei dem Historiker, vielleicht weil mir zu Beginn schon, wie erwähnt, der Zugang zum Thema des Buches (Malerei und Kunst) eher verschlossen blieb und daher weniger Neugierde auf das Geschehen vorhanden war.

Trotzdem habe ich das Buch gern gelesen. Es ließ sich sehr flüssig lesen, die Sprache gefiel mir wieder sehr gut, leicht aber nicht seicht, detailverliebt. Zugegeben ist das Buch nicht wirklich "spannend", aber trotzdem wurde durch viele aufgeworfenen Fragen eine eigene Art der Spannung geschaffen, sodass ich das Buch in recht kurzer Zeit gelesen habe und auch schnell im "Flow" drin war, was mir auch beim Historiker so toll gefallen hat, dass man trotz einer Menge unterschiedlicher Perspektiven und Zeitsprünge dennoch nicht verwirrt ist und sich trotzdem mitten in der Handlung befindet.

Für dieses Buch von Frau Kostova vergebe ich gute 8 Punkte, es kommt für mich zwar nicht an den Historiker heran, aber es hat mir trotzdem sehr gut gefallen.

Donnerstag, 10. Juni 2010

The Strange Beautiful Tale of Miss Percy Parker

The Strange Beautiful Tale of Miss Percy Parker von Leanna Renee Hieber.

Klappentext: What fortune awaited sweet, timid Percy Parker at Athens Academy? Considering how few of Queen Victoria’s Londoners knew of it, the great Romanesque fortress was dreadfully imposing, and little could Percy guess what lay inside. She had never met the powerful and mysterious Professor Alexi Rychman, knew nothing of the growing shadow, the Ripper and other supernatural terrors against which his coterie stood guard. She knew simply that she was different, haunted, with her snow-white hair, pearlescent skin and uncanny gifts. But this arched stone doorway offered a portal to a new life, an education far from the convent—and an invitation to an intimate yet dangerous dance at the threshold of life and death…

Inhalt: Miss Percy Parker, eine Waise, aufgezogen in einem Kloster, kommt mit 18 Jahren an die Athens Academy in London. Sie ist kein gewöhnliches Mädchen, denn sie ist "farblos": Ihr Haar weiß, ihre Haut wie die einer Porzelan-Puppe und auch ihre Augen, weswegen sie oftmals für einen Geist gehalten wird (die in diesem Buch allgegegnwärtig sind). Doch auch die Athens Academy ist keine normale Schule, denn sie wurde von einem geheimen Zirklen gegründet - sechs Personen, die die Menschen gegen die Toten verteidigen müssen und die auf eine siebte Person - die Prophezeiung - warten, um ihr Schicksal zu erfüllen. Eine der sechs ist die Schulleiterin, ein anderer Professor Alexi Rychman, auf den sich die Prophezeiung insbesondere bezog. Leider ist da aber eine Schülerin, die ihm Sorgen macht: Miss Percy Parker, die zwar eine Leidenschaft für Sprachen hat, der die Mathematik aber verschlossen bleibt, sodass sie persönlich Nachhilfe bei ihm bekommt - und sich (natürlich) in den schmucken Professor verliebt. Was WIR als Leser alle ahnen - Percy könnte die Prophezeiung sein, doch Alexi und seine fünf Gefährten tappen im Dunkel, doch die Gefahr wächst, denn auch der Gegner hat eine passende Dame ausgesandt und eine Falle gestellt...

Meine Meinung: Zunächst hat mich der tolle Titel angesprochen, dann der Klappentext. Und das Buch hat mich nicht enttäuscht. Ein viktorianisches Fantasy-Märchen in einer Welt, in der Geister durch Wände schweben und die Magie unter den Menschen ist. Eine wunderbare kleine Liebesgeschichte zwischen tollen Charakteren. Zwar kann das Buch nicht mit allzu vielen Wendungen und Überraschungen aufwarten, weil schon der Prolog und die Einführung einen in die Geschichte hineintragen und man viele Geschehnisse schon vorab ahnt, aber dennoch hat es mir viel Spaß bereitet. Die Charaktere haben mir gefallen, die Rolle des Bundes der sechs war spannend, die Welt und die Schule schön gezeichnet. Besonders angetan hat es mir die Figur der Percy, die mit ihrem Aussehen hadert, da sie bisher nur abgestoßen wurde. Einziges Ärgernis waren die vielen Fehler, die die Autorin in die von ihr verwendeten deutschen Sätze einbaut (eine Nebenfigur ist Deutsche, aber scheinbar kann sie ihre eigene Sprache absolut nicht :chen).

Eine sonderbare, schöne Geschichte wie der Titel verspricht habe ich mit diesem Buch bekommen, und von mir gibt es 9 von 10 Punkten.

Samstag, 5. Juni 2010

Blogparade - Luftig-leichte Bücher für den Sommerurlaub

Eine Blogparade - ja auch das muss mal sein! :)
Gefunden bei "read that!" und zwar hier: Link!

Luftig-leichte Sommerbücher werden gesucht und da dürfen meine Tipps nicht fehlen!

1. Juliet Marillier - Die Tochter der Wälder
Meine ultimative Sommerlektüre überhaupt! Was vielleicht einfach daran liegt, dass ich das Buch das erste Mal im Sommer im Park, am Baggersee und auf der Wiese gelesen habe! Dennoch denke ich, dass es auch anderen Menschen im Sommer gefallen wird! Die Story ist nicht allzu sommerlich, aber dafür schön, herzzerreißend und einfach toll! Motiv der Geschichte ist das Märchen der sechs Schwäne, eingebettet in ein altertümliches Irland mit einer wunderwunderschönen, überaus tragischen Liebesgeschichte!

2. Julia Stewart - Der Liebeszauber des Monsiuer Ladoucette
Schrullige Menschen, ein Sommer in Frankreich, ein Cassoulet, das seit Jahren auf dem Herd schmort und ein Friseur, der eine Hochzeitsagentur aufmacht- was braucht es mehr! Dieses Buch ist einfach genial! Ein Genuß! Lesen! So schnell wie möglich *g*! Das Buch lohnt sich, man erfährt tolle Dorfgeschichten mit Chrakteren, die ihresgleichen suchen!

3. Elin Hilderbrand - Barfuß
Schon eher ein Sommerbuch der "normalen" Art. Das Buch spielt im Sommer auf Nantucket und hält für die drei Hauptfiguren (Frauen im besten Alter ;)) allerlei Irrungen und Wirrungen in der Liebe bereit. Dabei ist es aber nicht zu flach, denn auch eine Krebserkrankung steht im Mittelpunkt. Dennoch ein schönes, erfrischendes Buch, bei dem man sich gut die Sonne auf den Pelz scheinen lassen kann.

Hach, nur drei Bücher soll man nominieren?! Das ist viel zu wenig!!!
Daher hier noch mehr Bücher, die ihr euch ansehen solltet und die sich auf jeden Fall als tolle Sommerlektüre eigenen!
- Beate Rygiert - Das Liebesleben der Farne
- Marian Keyes - The other Side of the Story (der deutsche Titel "Neue Schuhe zum Dessert" ist leider so was von unpassend...
- Barbara Wood - Die sieben Dämonen
- David Ball - Asha
UND VIELE MEHR!
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Freitag, 21. Mai 2010

Tödlicher Mittsommer - Viveca Sten

Klappentext:

Ein spannender, sommerheller Krimi aus dem schwedischen Schärengarten. Am Strand von Sandhamn, einer kleinen Insel im Schärengarten vor Stockholm, wird an einem heißen Julitag die Leiche eines Mannes angespült. Thomas Andreasson übernimmt den Fall und trifft auf Sandhamn seine Jugendfreundin Nora wieder, die auf der beliebten Urlaubsinsel Ferien macht. Als eine Woche später ein weiterer Mord begangen wird, gerät die Idylle vollends in Gefahr ...

Der erste Band einer Reihe von Sandhamn-Krimis mit Kriminalkommissar Thomas Andreasson und Juristin Nora Linde.

Inhaltsangabe:
Am Strand von Sandhamn wird eine Leiche angespült - es ist Krister Berggren, der verheddert in ein altes Fischernetz und mit einer Tauschlinge um die Brust aufgefunden wird. Der Ermittler Thomas Andreasson wird mit der Aufklärung des Todesfalls - war es Unfall oder Mord? - beauftragt. Sandhamn ist für ihn eine bekannte Gegend, ist er doch mehr oder weniger dort aufgewachsen und hat ein Haus auf der Nachbarinsel. Noch während er herauszufinden versucht, ob Krister ermordet wurde, wird eine zweite Leiche entdeckt - Kicki, Kristers Cousine. Doch auch bei ihr ist nicht klar, ob es Mord oder Unfall war - erst mit dem Auftauchen gewisser Hinweise und Ungereimtheiten scheint etwas Tempo in die Ermittlungen zu kommen...

Meine Meinung:
Die Figuren des Romans sind etwas besonderes, ebenso wie das Setting. Im idyllischen Schärengarten im Hochsommer spielt dieser Krimi und er kann mit interessanten Ermittlern pukten. Thomas ist sympatisch, kein Mann ohne Fehl und Tadel, aber auch kein Wrack wie seinerzeit Kommissar Wallander. Seine familiäre Situation gibt dem Buch einen interessanten Touch und zudem ist er noch recht jung, was ebenfalls einige interessante Handelsansätze bietet. Eine weitere Hauptfigur ist Nora, eine Jugendfreundin, die mit ihrer Familie auf Sandhamn den Sommer verbringt und ebenfalls in den Ermittlungen etwas mitmischt. Einen größeren Anteil nimmt bei Noras Handlungszweig aber das Private ein, ihr Familien- und Berufsleben. Das Buch ist daher kein reiner Kriminalroman, obwohl die Tode schon im Vordergrund stehen, sondern bietet auch ruhige Elemente, die einem die Insel näher bringen und an eine Familiengeschichte erinnern. Letztendlich schließen sich diese beiden Schienen zu einem Ganzen zusammen, wenn es zur Auflösung der Fälle kommt. Diese Auflösung bot für mich einige Überraschungen, war für mich nicht absehbar, kam mir aber auch etwas zu plötzlich. Dennoch ein interessanter Krimi, der eine tolle Sommerathmosphäre auf Sandhamn bereitstellt und in dem man schön schmökern kann.

Von mir gibts 7 von 10 Punkten.

Mittwoch, 5. Mai 2010

Linda Castillo - Sworn to Silence / Die Zahlen der Toten

Inhalt:

Katie Burkholder ist Polizeichefin in der kleinen Gemeinde Painter's Mill, Ohio. Diese Gemeinde ist etwas außergewöhnlich, denn dort stoßen die Lebensweisen von Amish und "English", also Amerikanern aufeinander. Katie bewegt sich in diesem Spannungsfeld, da sie in einer Amish-Familie aufwuchs, sich aber nach einem traumatischen Ereignis in ihrer Vergangenheit entschloss, mit dem Erwachsenwerden nicht in die Kirche einzutreten. Stattdessen ging sie zur Polizei und leitet nun die Wache von Painter's Mill.
Als eine grausam gefolterte Frauenleiche gefunden wird, scheint ihre Vergangenheit sie einzuholen, denn vor einigen Jahren gab es in Painter's Mill ebensolche Morde, die aufhörten als Katie im Affekt einen Amish-Mann erschoss, der sie vergewaltigte. Nun stellt sich die Frage, ob der Mann doch überlegt hat und nun Rache sucht, oder ob ein Nachahmer in der Gegend ist. Als auch eine Amish-Frau ermordet aufgefunden wird, spitzt sich die Situation zu und Katie muss sich den Geschehnissen stellen, um die Mordserie aufklären zu können.



Meine Meinung:

Ein außergewöhnlicher Krimi ist dieser Start einer Serie um Katie Burkholder. Gerade durch die Bezüge des Buches und auch des Plots auf die Amish ist dieses Buch äußerst interessant. Man wird nicht direkt über die Lebensweise der Amish "aufgeklärt", erfährt aber mit dem Fortschreiten der Handlung immer etwas mehr: Über ihre Sprache, das "Pensylvania Dutch", über ihr Leben ohne motorisierte Vehikel, über den "Bann" unter dem Katie nach ihrer Entscheidung gegen eine Taufe steht... Man kann sehr gut ihre Zerrissenheit spüren und auch die Distanz die in dem Buch zwischen Amish und "English" besteht. Mich würde nun interessieren, inwieweit das der Realität entspricht. Sehr spannend und sehr interessant! Das gibt dem Buch meiner Meinung nach ein gewisses Etwas.

Die Story als solche ist als Krimi nicht zu außergewöhnlich, besondere Grausamkeiten sind mir persönlich nicht aufgefallen, die Ermittlerarbeit wird eben erst durch die Bezüge zu den Amish spannend und durch die dunkle Vergangenheit Katies, von der keiner ihrer Kollegen weiß, da die Amish das "unter sich" ausgemacht haben. Eine kleine Liebesgeschichte und etwas Dramatik dürfen nicht fehlen.

Wie gesagt, für mich macht erst der Bezug zu der Amish.Gemeinde den Krimi zu etwas wirklich besonderem. Mir hat das sehr gut gefallen, das Buch ist wirklich spannend, angenehm und flüssig zu lesen, witzig für uns deutsche sind sicher auch die Einsprengsel auf "Pensylvanian Dutch", die eben fast "deutsch" sind (hier frage ich mich auch, inwiefern die Sprengsel wirklich Pensylvanian dutch sind, oder doch nur Deutsch...).

Ein wenig gefehlt hat mir letztenendes ein wirkliches "Motiv" für die Morde, hier hätte ich mir vielleicht mehr "Verstrickungen" gewünscht, die das ganze Buch angedeutet werden, sich aber letztendlich nicht bewahrheiten.

Ich werde weitere Bücher der Serie in jedem Fall lesen, hoffe auf Auseinandersetzungen Katies mit ihrer Amish-Vergangenheit und mehr Infos zu dieser Religion/Kultur.

Von mir gibts 9 von 10 Punkten.

Samstag, 24. April 2010

Lilienblut

Kurzbeschreibung:
Zarte Liebe - Schwerer Verdacht: Es ist Sommer und der Rhein glitzert besonders silbern und verführerisch. Sabrina und ihre beste Freundin Amelie können stundenlang am Fluss sitzen, voller Fernweh und Hunger auf das, was Amelie »das Leben« nennt. Aber während Amelie vom Abhauen und der großen Freiheit träumt, scheint Sabrinas Zukunft festgelegt zu sein – soll sie doch den Weinberg ihrer Mutter übernehmen. Alles in Sabrina wehrt sich gegen dieses vorbestimmte Leben … Und dann lernen die beiden Mädchen einen Jungen kennen, der so ganz anders ist als alle Landratten und Winzersöhne. Von dem 19-jährigen Kilian, der mit seinem Schiff einsam am geheimnisvollen »toten Fluss« ankert, geht eine verstörende Anziehungskraft aus. Amelie verfällt ihm sofort – und will über Nacht mit ihm abhauen. Am nächsten Morgen findet man ihre Leiche. Und Kilians Schiff ist verschwunden… Nur Sabrina weiß, dass Kilian Amelies Mörder sein könnte.
Ein intensiver Psychothriller mit dunklem, verführerischem Sog: psychologisch glaubwürdig, atmosphärisch dicht, unwiderstehlich erzählt.

Inhalt:
Sabrina lebt mit ihrer Mutter Franziska, einer Winzerin, in Leutesdorf am Rhein. Es ist Sommer und die Weinlese steht vor der Tür - Sabrina aber würde ihre Sommerferien viel lieber mit Amelie verbingen, ihrer besten Freundin, die sie aus dem Winzerleben herausreißt, weil sie einfach anders ist - ausgeflippt, offen, fröhlich... denn Sabrina hat keine Lust auf das Leben, dass ihre Mutter für sie sieht und als diese ihr auch noch einen Weinberg zum Geburtstag schenkt muss Sabrina raus aus der Enge und rein ins Abenteuer. Als die beiden auf dem Andernacher Markt einen fremden jungen Mann namesns Kilian kennenlernen und diesem auf sein Schiff in einem alten Seitenarm des Rheins folgen, dem sogenannten toten Fluss, scheint das für Sabrina der Beginn eines schönen Sommers zu sein. Doch am nächsten Tag ist Amelie tot - ermordet. Und nur Sabrina weiß, dass es Kilian gibt, und dass er der Mörder sein könnte. Doch er und sein Schiff sind verschwunden und die Polizei findet keine heiße Spur.
Also macht Sabrina sich gemeinsam mit Amelies Freund Lukas auf, herauszufinden, ob Kilian der Mörder ist, was es mit dem totgeschwiegenen geheimnisvollen Flussarm auf sich hat, in dem schon einmal ein schreckliches Ereignis geschah und welche dunklen Schatten sich durch das beschauliche Leben der Winzergemeinde am Rhein ziehen...

Meine Meinung:
Ein Jugendkrimi, der durchaus auch erwachsenen Lesern zu empfehlen ist. Dieses Buch ist keineswegs "nur" ein spannendes Abenteuerbuch für Jugendliche, sondern ein Thriller, der auch für Erwachsene einige spannende Lesestunden in sich birgt. Die Landschaft am Rhein - doch recht nah an Köln und Koblenz - wird beschaulich beschrieben, sodass die erschreckenden Ereignisse dem Leser erst recht auffallen. Mitten in die ländliche Idylle herein platzt die mysteriöse Gestalt um Kilian, den niemand zu kennen scheint und von dem niemand sprechen will. Die Problematik des Thrillers (erste Liebe, erster Sex, Freundschaft) sind zwar schon auf das jugendliche Publikum abgestimmt, aber das hat mich nicht weiter gestört. Die Personen sind gut gezeichnet, besonders Kilian macht einen natürlich neugierig, da er lange im Dunkeln bleibt und man von ihm nur in den kurzen Einführungen der einzelnen Buchteile (Sommer, Herbst, Winter...) genaueres erfährt. Die Auflösung des Thrillers hat mich überrascht - das Buch kann die Spannung über seinen Umfang durchaus aufrecht halten und bietet einige Wendungen, mit denen man nicht rechnet. Die Geschichte ist vielschichtig, handelt von der Winzergenossenschaft vor Ort, den persönlichen Problemen Sabrinas, aber auch von den Problemen ihrer Mutter Franziskas. Mich hatte die Geschichte recht schnell gepackt und die spannende, etwas düstere und mysteröse Atmosphäre hat mir gefallen. Das Buch ist gefühlsbetont, man merkt aber meiner Meinung nach schon am Schreibstil, dass es sich um einen Jugenkrimi handelt. Das hat mich persönlich nicht gestört, ich habe allerdings bisher ;-) auch keine Vergleiche zu anderen Büchern der Autorin.
Für die runde und spannende Geschichte vergebe ich 8 von 10 Punkten.
Empfehlen würde ich das Buch so ab 14 oder 15.

T-Shirt Aktion

Eine tolle Aktion habe ich jetzt bei 3D-Supply entdeckt - die ich hier (nicht ganz uneigennützig) posten will.

Den Shop findet ihr unter www.3dsupply.de und bei der coolen T-Shirt-Schmiede gibt es Shirts für Geeks und Gamer, Nerds und Netzpolitiker, Filmfreaks und Fantasyfreunde. Da zähle ich mich doch glatt zu zwei Kategorien, nämlich zu den Nerds (nerd by nature - and proud to be!) und zu den Fantasyfreunden.

Und wenn man über sie bloggt, dann gibt es ein T-Shirt bis zu 20€ für den Post und einen Link (www.3dsupply.de/shirt4link/).

Also hiermit bekenne ich mich dazu, solch ein tolles T-Shirt haben zu wollen!
Und zwar genau dieses hier: http://www.3dsupply.de/products/193-cookies/714
Das muss ich haben :) Wer Cookies liebt, wie ich, sollte sich das Shirt nicht entgehen lassen und mit dem original Krümelmonsterblau ist man sicher ein Hingucker ;-)

Samstag, 20. März 2010

The Boy with the Cuckoo-Clock Heart

Dieses Buchtrailer ist so genial:

http://www.youtube.com/watch?v=5IuQRrPYzIw&feature=player_embedded#at=130

Macht einfach super Lust auf das Buch!

Freitag, 19. März 2010

Daemon - Daniel Suarez

Kurzbeschreibung:
Auf dem Bildschirm erschien das körniges Videobild eines Mannes. Er nickte müde in die Kamera.
«Detective Sebeck. Darf ich mich vorstellen? Ich war Mathew Sobol, zu Lebzeiten Chef von CyberStorm Entertainment.»
Sebeck beugte sich vor.
«Wie ich sehe, sind Sie mit den Mordfällen Pavlos und Singh befasst. Um Ihnen unnötigen Aufwand zu ersparen, sage ich Ihnen: Ich habe beide getötet. Warum, werden Sie bald erfahren. Allerdings haben Sie ein Problem. Sie können mich nicht verhaften. Sie können mich nicht aufhalten. Denn ich bin tot.»

Seit langem wusste Mathew Sobol, Computergenie und einer der reichsten Männer des Silicon Valley, dass er sterbenskrank ist. Exakt in der Sekunde seines Todes nehmen rund um den Erdball Computerprogramme ihre Arbeit auf zunächst unbemerkt, aber sehr bald schon wird deutlich, dass ein DAEMON unseren gesamten digitalisierten Planeten infiziert hat. Ein DAEMON, der herrscht, ein DAEMON, der tötet. Und in einer Welt, in der alle vernetzt sind, kann ihm keiner entkommen.


Inhalt:
Zwei Männer sind gestorben. Beide waren Mitarbeiter einer bestimmten Forma - einem Computerspiele-Hersteller. Ein Mann fährt mit seinem Motarod gegen ein unsichtbares Drahtseil, was ihm den Hals aufschneidet, der andere berührt einen Türrahmen, der unter Stom steht. Scheinbar beides Unfälle, doch in Wirklichkeit, waren die Tode der Männer waren keinesfalls normal oder Unfälle - denn sie wurden über das Internet ermordet.
Mit dem Fall wird Peter Sebeck beauftragt, und nach und nach tut sich das ganze Ausmaß auf: Der Chef der Computerspiele-Firma, Mathew Sobol, hat vor seinem Tod ein Computerprogramm in Umlauf gebracht, dass nun nach und nach die Macht übernimmt... Es ist ein sogenannter Daemon und Mathew Sobol hat es dies in seine Computerspiele integriert - dort sucht er Anhänger, Männer die für ihn kämpfen und auch vor Morden nicht zurückschrecken, denn Sobol hatte eine ganz besondere Vision, die nun nach seinem Tod Wirklichkeit werden soll...
Schafft es Sebeck gemeinsam mit dem IT-Spezialisten Jon Ross und der NSA-Mitarbeitern Natalie Philipps das Programm des kogenialen Verbrechers aufzuhalten?

Meine Meinung:
Dies ist ein Buch was polarisieren wird. Dies liegt vor allem an der bekannten Diskussion über die zunehmende Vernetzung der gesamten Welt und den nicht immer guten Folgen dieses Prozesses. Diese Problematik wird im Buch ganz klar angesprochen, da ein Computerprogramm die "Herrschaft" übernimmt. Wir lesen von selbstfahrenden, unbemannten Autos, Programmen die auf bestimmte Einträge in Nachrichtendatenbanken reagieren und dann agieren und faszinierender Technik inklusive Augmented Reality. Ein sicher sehr brisantes Thema - was meiner Meinung nach nicht ganz so toll umgesetzt ist. Das liegt nicht an der Geschichte selbst - die Story ist spannend, man fiebert mit und fragt sich, was der Autor als nächsten Schachzug aus dem Ärmel schüttelt. Nein, das liegt vor allem am unbändigen Gebraucht von Fachwörtern. Ich möchte mich nicht als Spezialisten bezeichnen, aber ich habe schon Ahnung von der Materie - aber selbst mir waren das hier viel zu viele Fachbegriffe. Menschen, die keinen Hintergrund auf dem Bereich Computersicherheit, Kryptografie, oder wenigstens Informatik haben, sind hier denke ich alleine gelassen. Ein Glossar steht nicht zur Verfügung, aber das wäre hier dringend nötig gewesen.
Dies ist auch der Grund, warum ich nur schwer in die Story reinkam - es hat bestimmt 200 Seiten gebraucht, bis mich die Geschehnisse gepackt hatten und ich mich an den technischen Spielereiern erfreuen und mit dem Personen mitfiebern konnte. Vorher war das Buch eher technisches Wirrwarr...
Dann aber hatte mich die Story im Griff - ein solider Thriller, der ein Bild der vernetzten Welt zeichnet, wie sie hoffentlich nicht Wirklichkeit wird. Teilweise wirklich beängstigend - aber für technikbegeisterte sicher auch sehr faszinierend.
Dem Ende entgegen nahm das Buch leider wieder sehr ab - gerade weil es als Zweiteiler ausgelegt ist und zwar nicht direkt mit einem Cliffhanger endet, aber dennoch mitten in der Geschichte abbricht - man erfährt nicht, was letztendlich passiert und wie die aufgebaute Story ausgeht. Nein, bis dahin muss man wohl auf den zweiten Teil warten, der wohl Anfang 2011 auf deutsch erscheint. Einerseits ein kluger Schachzug, weil man schon gern wüsste, wie es weitergeht, andererseits aber für die Leser mehr als ärgerlich.

Insgesamt vergebe ich daher "nur" 7 von 10 Punkten, da der Einstieg enorm schwer war und das Ende einfach nicht vorhanden ist, obwohl die Story und auch die Personen mich wirklich begeistert haben.

Sonntag, 7. März 2010

Stöckchen - 100 Filme...

... die man gesehen haben soll.
Von der nessi: http://www.lesekantine.de/


1. Avatar – Aufbruch nach Pandora 2009 James Cameron
2. Titanic 1997 James Cameron
3. Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs 2003 Peter Jackson
4. Pirates of the Caribbean – Fluch der Karibik 2 2006 Gore Verbinski
5. The Dark Knight 2008 Christopher Nolan
6.Harry Potter und der Stein der Weisen 2001 Chris Columbus
7. Pirates of the Caribbean – Am Ende der Welt 2007 Gore Verbinski
8. Harry Potter und der Orden des Phönix 2007 David Yates
9. Harry Potter und der Halbblutprinz 2009 David Yates
10. Der Herr der Ringe – Die zwei Türme 2002 Peter Jackson
11. Star Wars Episode I – Die dunkle Bedrohung 1999 George Lucas
12. Shrek 2 – Der tollkühne Held kehrt zurück 2004
13. Jurassic Park 1993 Steven Spielberg
14. Harry Potter und der Feuerkelch 2005 Mike Newell
15. Spider-Man 3 2007 Sam Raimi
16. Ice Age 3 2009 Carlos Saldanha, Mike Thurmeier
17. Harry Potter und die Kammer des Schreckens 2002 Chris Columbus
18. Der Herr der Ringe – Die Gefährten 2001 Peter Jackson
19. Findet Nemo 2003 Andrew Stanton
20. Star Wars Episode III – Die Rache der Sith 2005 George Lucas
21. Transformers – Die Rache 2009 Michael Bay
22. Spider-Man 2002 Sam Raimi
23. Independence Day 1996 Roland Emmerich
24. Shrek der Dritte 2007 Chris Miller
25. Star Wars Episode IV – Eine neue Hoffnung 1977 George Lucas
26. Harry Potter und der Gefangene von Askaban 2004 Alfonso Cuaron
27. E.T. – Der Außerirdische 1982 Steven Spielberg
28. Der König der Löwen 1994 Roger Allers, Rob Minkoff
29. Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels 2008 Steven Spielberg
30. Spider-Man 2 Sam Raimi
31. 2012 2009 Roland Emmerich
32. The Da Vinci Code – Sakrileg 2006 Ron Howard
33. Die Chroniken von Narnia – Der König von Narnia 2005 Andrew Adamson
34. Matrix Reloaded 2003 Andy & Larry Wachowski
35. Oben 2009 Pete Docter, Bob Peterson
36. Transformers 2007 Michael Bay
37. New Moon – Biss zur Mittagsstunde 2009 Chris Weitz
38. Forrest Gump 1994 Robert Zemeckis
39. The Sixth Sense 1999 M. Night Shyamalan
40. Fluch der Karibik 2003 Gore Verbinski
41. Ice Age 2 2006 Carlos Saldanha
42. Star Wars Episode II – Angriff der Klonkrieger 2002 George Lucas
43. Kung Fu Panda 2008 Mark Osborne, John Stevenson
44. Die Unglaublichen 2004 Brad
45. Hancock 2008 Peter Berg
46. Ratatouille 2007 Brad Bird
47. Vergessene Welt – Jurassic Park 1997 Steven Spielberg
48. Die Passion Christi 2004 Mel Gibson
49. Mamma Mia! 2008 Phyllida Lloyd
50. Madagascar 2 2008 Eric Darnell, Tom McGrath
51. 007 – Casino Royale 2006 Martin Campbell
52. Krieg der Welten 2005 Steven Spielberg
53. Men in Black 1997 Barry Sonnenfeld
54. 007 – Ein Quantum Trost 2008 Marc Forster
55. I Am Legend 2007 Francis Lawrence
56. Iron Man 2008 Jon Favreau
57. Nachts im Museum 2006 Shawn Levy
58. Mission: Impossible 2 2000 John Woo
59. Armageddon 1998 Michael Bay
60. King Kong 2005 Peter Jackson
61. The Day AfterTomorrow2004 Roland Emmerich
62. Star Wars Episode V – Das Imperium schlägt zurück 1980 Irvin Kershner
63. Wall-E – Der Letzte räumt die Erde auf 2008 Andrew Stanton
64. Kevin – Allein zu Haus 1990 Chris Columbus
65. Madagascar 2005 Eric Darnell, Tom McGrath
66. Die Monster AG 2001 Pete Docter
67. Die Simpsons 2007 David Silverman
68. Terminator 2 – Tag der Abrechung 1991 James Cameron
69. Ghost – Nachricht von Sam 1990 Jerry Zucker
70. Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich 2004 Jay Roach
71. Aladdin 1992 John Musker, Ron Clements
72. Troja 2004 Wolfgang Petersen
73. Twister 1996 Jan De Bont
74. Indiana Jones und der letzte Kreuzzug 1989 Steven Spielberg
75. Illuminati 2009 Ron Howard
76. Toy Story 2 1999 John Lasseter
77. Bruce Allmächtig 2003 Tom Shadyac
78. Shrek – Der tollkühne Held 2001 Andrew Adamson, Vicky Jenson
79. Der Soldat James Ryan 1998 Steven Spielberg
80. Mr. and Mrs. Smith 2005 Doug Liman
81. Star Wars Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter 1983 Richard Marquand
82. Charlie und die Schokoladenfabrik 2005 Tim Burton
83. Gladiator 2000 Ridley Scott
84. Der weiße Hai 1975 Steven Spielberg
85. Hangover 2009 Todd Phillips
86. Mission: Impossible 1996 Brian De Palma
87. Pretty Woman 1990 Garry Marshall
88. Cars 2006 John Lasseter
89. Matrix 1999 Andy & Larry Wachowski
90. X-Men – Der letzte Widerstand 2006 Brett Ratner
91. Das Vermächtnis des geheimen Buches 2007 Jon Turteltaub
92. Last Samurai 2003 Edward Zwick
93. Tarzan 1999 Kevin Lima, Chris Buck
94. 300 2007 Zack Snyder
95. Ocean’s Eleven 2001 Steven Soderbergh
96. Pearl Harbor 2001 Michael Bay
97. Men in Black II 2002 Barry Sonnenfeld
98. Sherlock Holmes 2009 Guy Ritchie
99. Das Bourne Ultimatum 2007 Paul Greengrass
100. Mrs. Doubtfire – Das stachelige Kindermädchen 1993 Chris Columbus

Dafür, dass ich eigentlich ein Leser und kein Schauer bin, ist das doch mal gar nicht schlecht ;-)

Freitag, 5. März 2010

Ich bin kein Serienkiller - Dan Wells

Klappentext:
Du spürst, da ist etwas Böses in dir. Deine Freunde behaupten, es sei bloß Einbildung. Aber du weißt es besser. Du versuchst es mit allen Mitteln zurückzuhalten. Verbietest dir selbst den Kontakt zu Mädchen, besuchst den Psychotherapeuten, hältst dich stets unter Kontrolle. Doch niemand kann dir helfen. Denn diese dunkle Gewissheit ist da. Eines Tages wird es ausbrechen. Du wirst zum Serienkiller werden. Die Frage ist nur - wann?


Inhalt:
Der 15jährige John Wayne Cleaver ist fasziniert von Serienmördern - keine "normalen" Mörder, auch keine Massenmörder, nein Serienmörder sind sein liebstes Hobby. John ist überzeugt davon, dass es sein Schicksal ist, ebenfalls als Serienmörder zu enden - was er nicht will - und so versucht er, eigene Regeln aufzustellen, um das "Monster" in ihm nicht zum Vorschein kommen zu lassen. Er versucht sich gegen den Tod abzuhärten, indem er seiner Mutter in deren Leichenhalle hilft; er versucht Menschen, die ihn interessieren, bloß nicht zu ausführlich zu betrachten und Menschen, die er hasst, denen sagt er etwas Nettes.
Das ganze klappt auch gut, bis in seiner Heimatstadt eine Mordserie beginnt - und John, dank seines Wissens über die Psyche und das Verhalten von Serienmördern dem Täter auf die Schliche kommt...

Meine Meinung:
Ein Jugendthriller mit Fantasyelementen, der mir gut gefallen hat. Johns Zerrissenheit um seine (seiner Meinung nach) vom Schicksal vorbestimmte Zukunft und der Tatsache, dass er eigentlich kein "Böser" sein will, wird in diesem Buch gut geschildert. Johns Verhalten macht irgendwie den Reiz des Buches aus, denn er sieht sich selber (und auch sein Pysychologe sieht das so ;-)) als Soziopathen - und die Einblicke in den Kopf eines solchen bekommt man eben nicht alle Tage. John versucht seine fehlende Emotionalität durch Logik zu ersetzen, auf mich wirkte das ganze aber eher so, als sei er ein Teenager mit ganz "normalen" Problemen und das ganze wird von seiner Umwelt ziemlich hochgeschaukelt.
Die Story wird durch die Fantasy-Elemente für realitätsliebende Thrillerleser bestimmt keine leichte Kost - mir als Fantasyleser hat es aber gefallen, mal etwas anderes in einem Thriller zu lesen. Das Ende war zwar nicht das beste, aber es passte zum Buch ;-)

Von mir gute 7 von 10 Punkten.

Montag, 22. Februar 2010

Angelus - Danielle Trussoni

Klappentext:
Der letzte Kampf der Engel hat begonnen.
Seit Jahrtausenden wollen sie die Macht über die Welt und dafür benutzen und töten sie jeden - die Nephilim, die Nachkommen jener Engel, die einst gegen Gott rebellierten. Ihr Sieg hängt von dem Besitz eines Musikinstrumentes an, einer Leier.
An einem 24. Dezember sind sie ihrem Ziel ganz nahe. Doch ihre Wiedersacher, die Angelologen, die Anhänger der Boten Gottes, versuchen das Instrument vor ihnen in Sicherheit zu bringen. An ihrer Seite kämpft die junge Nonne Evangeline. Seit jeher trägt sie eine Kette mit einem goldenen Anhänger: einer Leier...

Inhalt:
Evangeline ist 23 Jahre alt und lebt im Kloster der Hl. Rosa in der Nähe von New York. Sie ist für die Post des Klosters zuständig und so ist sie diejenige, die wenige Tage vor Weihnachten einen Brief bekommt, in dem ein Forscher um Einlass in die Klosterbibliothek bittet. Sein privater Auftraggeber hat ihn entsendet, um eine Korrespondenz zwischen einer Nonne und Abby Rockefeller zu untersuchen. Evangeline lehnt ab, doch sie wird neugierig, beginnt nach den Briefen zu suchen...
Derweil trifft sich der junge Forscher Verlaine mit seinem Auftraggeber, Percival Grigori, der kein anderer ist, als einer der Nephilim. Verborgen vor der Welt leben die Nachkommen gefallener Engel unter den Menschen, doch eine Seuche grassiert unter ihnen, die ihre Flügel verkümmern und sie schließlich sterben lässt - ihre einzige Hoffnung auf Heilung ist eine göttliche Leier, von der niemand weiß, wo sie ist, von der aber Hinweise ins Kloster der Hl. Rosa ausgehen.
Bei ihrer Recherche nach den Briefen stößt Evangeline nach und nach auf düstere Geheinmisse aus der Vergangenheit ihrer Familie, die scheinbar mit den Nephilim und der Leier verknüpft ist...

Meine Meinung:
Bei dem Buch erwartete ich eigentlich spannende Urban-Fantasy mit mysterischem Einschlag. Leider trag das Buch dahingehend meine Erwartungen nicht. Was genau es ist fällt mir schwer zu sagen, aber am ehesten lässt es sich für mich mit "Der Historiker" von Elisabeth Kostova vergleichen. Zwar ist die Haupthandlung nur über wenige Tage angelegt, doch durch lange Rückblenden, Aufzeichnungen und Tagebücher wird nochmal zusätzlich ein großer Zeitraum neben der spannenden Haupthandlung abgedeckt. So handelt knapp ein Viertel des Buches von Evangelines Großmutter Gabrielle und deren Werdegang - wirklich nicht uninteressant, aber man wird doch aus dem Jetzt herausgerissen.
Die Grundidee des Buches ist wirklich spannend, die Nephilim toll gezeichnet und die Geschichte logisch und fesselnd. Der im Klappentext erwähnte "Weltmachtsgedanke" der Nephilim kommt meiner Meinung nach nicht so zu tragen - das ist dann wohl eine Verkaufsstrategie, aber eigentlich geht es um die Leier eher wegen der Heilung der Seuche. Die Zeit, bis man (neben der Erwähnung im Klappentext) wirklich erfährt um was es geht ist ganz schön lang - ich könnte mir daher vorstellen, dass es einigen Lesern schwer fällt, durchzuhalten bis es wirklich an die Suche nach der Leier geht.

Ich finde man merkt, dass dieses Buch ein Erstling ist: Die Erzählweise ist gut zu lesen, es hat mich aber etwas gestört, dass manche Dinge am Ende ungeklärt bleiben, die für die Logik meiner Meinung nach relevant gewesen wären. Teilweise war die Handlung für mich etwas unplausibel (kaum weiß Evangeline bescheid, wissen plötzlich auch alle anderen Nonnen bescheid..., auf der Suche nach der Leier dürfen nur bestimmte Personen Hinweise öffnen, aber nach kurzer Überredung dürfen die Handelnden es doch, obwohl sie diesem Kreis nicht entstammen...).
Ich liebe "Der Historiker" und der Erzählstil hat es mir angetan - etwas davon konnte ich hier wiederfinden, aber irgendwie war es hier nicht so passend und nicht so authentisch. Auf Hängen und Würgen musste natürlich noch eine Liebesgeschichte mit rein, die das Buch meiner Meinung nach unglaubwürdig erscheinen lässt und die vermittelten Glaubenswerte wieder über den Haufen wirft, das hätte nicht sein müssen, zumal sie auch noch "hineingequetscht" in den Rest der Handlung daher kommt.

Toll hat mir die Wissenschaft der Angelologie gefallen. Sehr detailliert sind hier die einzelnen Disziplinen beschrieben, von der Genetik der Engel, über die göttliche Musikologie, bis hin zu genealogischen Forschungen. Für manch anderen mögen die Beschreibungen trocken wirken, aber diese Lehre hat mich fasziniert - und leider teilweise wieder abgeschreckt, denn da wurden seitenlange Bibelgeschichten nacherzählt, viele Buchstellen waren mit Bibelzitaten gespickt, die sogar durch Klammerungen im Text und Nennung der Stelle gekennzeichnet wurden. An diesen Stellen schien mir das Buch etwas pseudowissenschaftlich daherzukommen.

Zusammenfassend würde ich sagen:
- Sehr spannende Haupthandlung mit interessanten Elementen, aber außer das Engel, Nephilim und Angelologen vorkommen - keine Fantasy! Für sich genommen die spannende Suche nach einem mysteriösen Gegenstand.
- Sehr spannende Nebenhandlung, aber sehr wissenschaftlich angehaucht und ebenfalls mehr (Abenteuer-)Roman als Fantasy. Dieser Teil gibt sehr viele Hintergrundinfos und ist sehr relevant, hat mich aber aus dem Lesefluss gerissen.

Ein tolles Bild hat übrigens das Ende in mir gezeichnet. Das war zwar einerseits zu glatt (Ereignisse wurden zu schnell akzeptiert), andererseits war es überraschend unbefriedigend, aber die Stimmung passte ;-)

Fazit: Tolle Idee, interessante Umsetzungsform, aber da wäre weniger vielleicht mehr gewesen, bzw. anders hätte man mehr draus machen können.

Insgesamt für mich 6 von 10 Punkten.

Sonntag, 21. Februar 2010

Wildwood Dancing - Juliet Marillier

Inhalt:
Fünf Schwestern leben im transylvanischen Schloss "Piscul Dracului": Tatiana, Jenica, Iulia, Paula und Stela. Die Fünf haben eine besondere Gabe, denn sie können gemeinsam in Vollmondnächten ins "Andere Königreich" übertreten und feiern dort rauschende Feste mit den Andersweltlern.

Doch die Idylle verändert sich, als ihr Vater erkrankt und das Schloss verlassen muss und sich Tatiana zudem in einen mysteriösen Jungen verliebt, der scheinbar zu den "Nachtleuten" gehört - Sagengestalten, die im Tal für Schrecken sorgen und von denen in Schauergeschichten erzählt wird, dass sie den Menschen das Blut aussaugen...

Durch die Abreise des Vaters müssen die Fünf zudem anpacken, um den Handel des Vaters aufrechtzuerhalten, doch dies ist leichter gesagt als getan - und so kommt der ungeliebte Cousin der Fünf, Cezar, auf die Idee, doch einfach Jena zu heiraten und die "Herrschaft" über das Schloss zu übernehmen... Doch ihn und Jena verbindet ein unerfreuliches Ereignis aus der Vergangenheit, dass auch heute noch nachwirkt - und zudem beginnt er, die "Nachtleute" zu jagen und kommt Tatianas Geliebtem gefährlich nahe...

Mit ihrem ganz besonderem Freund, dem (vermutlichen) Frosch Gogu, versucht Jenica auf verbotenen Wegen wieder für Ordnung zu sorgen... und kommt dabei großen Geheimnissen auf die Spur und der Anderswelt und ihren Wesen nur zu nahe...

Meine Meinung:
Zwar nicht das beste von Juliet Marillier, aber unter Beachtung, dass es sich um ein Jugendbuch handelt ist das Buch dennoch topp!
Die Geschichte fein gesponnen, mit mehreren Märchenelementen und liebevoll ausgearbeiteten Charakteren lässt sich flüssig lesen. Das Kopfkino war groß, zumal das Titelbild wirklich sehr detailreich ist und man mit dem Lesen immer mehr Details entdeckt, die aus der Geschichte entstammen. Die transylvanische (Winter-)Landschaft war gut gezeichnet und die Anderswelt konnte ich bei ihrem wundervollen Bällen vor mir sehen. Die Liebesgeschichte, die das Buch enthält (es sind derer sogar zwei!) fand ich angemessen und wirklich süß und ergreifend.
Von der Dichte her kann die Geschichte vielleicht nicht ganz mit Marilliers "Erwachsenenbüchern" mithalten, aber ich habe mich gut unterhalten gefühlt, das Buch ist nicht platt, sondern überaus lebendig und die Märchenmotive allerliebst.

Von mir gibt es 8 von 10 Punkten.

Mittwoch, 17. Februar 2010

Stöckchen - Die 100...

... liebsten Bücher der Deutschen (die meistgelesenen...).
Die, die ich schon hinter mir habe, sind fett markiert.
Wie man sieht mag ich keine Klassiker ;-)
Quelle: http://meinelesewelt.blogspot.com/2010/02/stockchen.html

Und wieviele habt ihr schon gelesen?

1. Der Herr der Ringe, JRR Tolkien
2. Die Bibel
3. Die Säulen der Erde, Ken Follett
4. Das Parfum, Patrick Süskind
5. Der kleine Prinz, Antoine de Saint-Exupéry

6. Buddenbrooks, Thomas Mann
7. Der Medicus, Noah Gordon
8. Der Alchimist, Paulo Coelho
9. Harry Potter und der Stein der Weisen, JK Rowling
10. Die Päpstin, Donna W. Cross
11. Tintenherz, Cornelia Funke
12. Feuer und Stein, Diana Gabaldon
13. Das Geisterhaus, Isabel Allende
14. Der Vorleser, Bernhard Schlink
15. Faust. Der Tragödie erster Teil, Johann Wolfgang von Goethe
16. Der Schatten des Windes, Carlos Ruiz Zafón

17. Stolz und Vorurteil, Jane Austen
18. Der Name der Rose, Umberto Eco
19. Illuminati, Dan Brown
20. Effi Briest, Theodor Fontane
21. Harry Potter und der Orden des Phönix, JK Rowling
22. Der Zauberberg, Thomas Mann
23. Vom Winde verweht, Margaret Mitchell
24. Siddharta, Hermann Hesse
25. Die Entdeckung des Himmels, Harry Mulisch
26. Die unendliche Geschichte, Michael Ende
27. Das verborgene Wort, Ulla Hahn
28. Die Asche meiner Mutter, Frank McCourt
29. Narziss und Goldmund, Hermann Hesse
30. Die Nebel von Avalon, Marion Zimmer Bradley
31. Deutschstunde, Siegfried Lenz
32. Die Glut, Sándor Márai
33. Homo faber, Max Frisch
34. Die Entdeckung der Langsamkeit, Sten Nadolny
35. Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins, Milan Kundera
36. Hundert Jahre Einsamkeit, Gabriel Garcia Márquez
37. Owen Meany, John Irving
38. Sofies Welt, Jostein Gaarder
39. Per Anhalter durch die Galaxis, Douglas Adams

40. Die Wand, Marlen Haushofer
41. Gottes Werk und Teufels Beitrag, John Irving
42. Die Liebe in den Zeiten der Cholera, Gabriel Garcia Márquez
43. Der Stechlin, Theodor Fontane
44. Der Steppenwolf, Hermann Hesse
45. Wer die Nachtigall stört, Harper Lee
46. Joseph und seine Brüder, Thomas Mann
47. Der Laden, Erwin Strittmatter
48. Die Blechtrommel, Günter Grass
49. Im Westen nichts Neues, Erich Maria Remarque
50. Der Schwarm, Frank Schätzing
51. Wie ein einziger Tag, Nicholas Sparks
52. Harry Potter und der Gefangene von Askaban, JK Rowling
53. Momo, Michael Ende
54. Jahrestage, Uwe Johnson
55. Traumfänger, Marlo Morgan
56. Der Fänger im Roggen, Jerome David Salinger
57. Sakrileg, Dan Brown
58. Krabat, Otfried Preußler
59. Pippi Langstrumpf, Astrid Lindgren

60. Wüstenblume, Waris Dirie
61. Geh, wohin dein Herz dich trägt, Susanna Tamaro
62. Hannas Töchter, Marianne Fredriksson
63. Mittsommermord, Henning Mankell
64. Die Rückkehr des Tanzlehrers, Henning Mankell
65. Das Hotel New Hampshire, John Irving
66. Krieg und Frieden, Leo N. Tolstoi
67. Das Glasperlenspiel, Hermann Hesse
68. Die Muschelsucher, Rosamunde Pilcher
69. Harry Potter und der Feuerkelch, JK Rowling
70. Tagebuch, Anne Frank
71. Salz auf unserer Haut, Benoîte Groult
72. Jauche und Levkojen , Christine Brückner
73. Die Korrekturen, Jonathan Franzen
74. Die weiße Massai, Corinne Hofmann
75. Was ich liebte, Siri Hustvedt
76. Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär, Walter Moers
77. Das Lächeln der Fortuna, Rebecca Gablé
78. Monsieur Ibrahim und die Blumen des Koran, Eric-Emmanuel Schmitt
79. Winnetou, Karl May
80. Désirée, Annemarie Selinko
81. Nirgendwo in Afrika, Stefanie Zweig
82. Garp und wie er die Welt sah, John Irving
83. Die Sturmhöhe, Emily Brontë
84. P.S. Ich liebe Dich, Cecilia Ahern
85. 1984, George Orwell
86. Mondscheintarif, Ildiko von Kürthy
87. Paula, Isabel Allende
88. Solange du da bist, Marc Levy
89. Es muss nicht immer Kaviar sein, Johanns Mario Simmel
90. Veronika beschließt zu sterben, Paulo Coelho
91. Der Chronist der Winde, Henning Mankell
92. Der Meister und Margarita, Michail Bulgakow
93. Schachnovelle, Stefan Zweig
94. Tadellöser & Wolff, Walter Kempowski
95. Anna Karenina, Leo N. Tolstoi
96. Schuld und Sühne, Fjodor Dostojewski
97. Der Graf von Monte Christo, Alexandre Dumas
98. Der Puppenspieler, Tanja Kinkel
99. Jane Eyre, Charlotte Brontë
100. Rote Sonne, schwarzes Land, Barbara Wood

Freitag, 12. Februar 2010

Erbarmen - Jussi-Adler Olsen

Klappentext:
„Herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag Merete. Du bist jetzt hier seit 126 Tagen und das ist unser Geburtstagsgeschenk: Das Licht wird von nun an ein Jahr eingeschaltet bleiben. Es sei denn, du weißt die Antwort: Warum halten wir doch fest?“ Es ist der erste Fall für Carl Moerck, Spezialermittler des neu eingerichteten Sonderdezernats Q der Polizei in Kopenhagen. Er nimmt sich die Akten der verschwundenen Politikerin Merete Lyngaard erneut vor.

Inhalt:
Carl Moerck, Polizist in Kopenhagen, ist nach einer Schießerei, bei der ein Kollege gestorben ist und ein weiterer schwer veletzt unausstehlich, gereizt und frustriert - zu allem Übel versetzt ihn sein Chef auch noch aus diesem Grund zum neuen Sonderdezernat Q, welches sich keineswegs als neue Abteilung herausstellt, sondern als 1-Mann-Betrieb, in dem Moerck nun (abgeschoben in den Keller) alte Fälle neu aufrollen soll.
Ihm zur Seite steht Assad, eigentlich als "Mädchen für alles" eingestellt, doch in Wirklichkeit ein Mann mit geheimnissvoller Vergangenheit und allerlei zwilichtigen, wenn auch hilfreichen Fähigkeiten.
Widerwillig lässt sich Moerck auf seinen neuen Job ein, angetrieben von Assad, der ein Näschen für die Polizeiarbeit zu haben scheint, und rollt den alten Fall um Merete Lynggaard wieder auf - einer Politikerin, die auf einer Fähre verschwand und scheinbar ertrunken ist, deren Leiche aber nie auftauchte.
Kein Wunder, denn Merete ist nicht tot, sondern wird seit Jahren gefangen gehalten - ihre einzige Rettung: Herauszufinden, warum man sie gefangen hält... sonst wird sie sterben, es sei denn, Carl Moerk schafft es vorher, sie zu finden...

Meine Meinung:
Mir hat der Thriller ausgezeichnet gefallen! Spannend, mitreißend und gut erzählt - so präsentiert sich der Fall für mich. Durch die sprunghaften Perspektivwechsel zwischen Carl und Merete wird Spannung aufgebaut, sodass es mir unmöglich war, das Buch aus der Hand zu legen. Moerck und Assad waren für mich Charaktere, die aus dem Einheitsbrei herausstachen und gerade über Assad möchte man gerne mehr erfahren (auch wenn ich es recht komisch fand, dass Moerck das "Mädchen für alles" so an seine Akten ließ...)
Dennoch fand ich das Buch ziemlich harte Tobak. Mir hat Meretes Situation ziemlich zugesetzt, besonders auch das Ende, das ich teilweise schon recht ekelig und grausam fand. Das mochte ich mir bildlich schon gar nicht mehr vorstellen, wie es der armen Merete in ihrem Gefängnis ging... Die ganze Verschwörung und der Plan von Meretes Leiden war schon eine Geschichte, die der Autor sich sher gut erdacht hat - ich glaube aber an das Gute im Menschen und fand das ganze teilweise (so penibel es auch geplant war) etwas too much, wenn man die (eher harmlosen) Hintergründe dann ergründet hatte. So grausam kann man doch kaum sein und das ganze über Jahre hinweg - das fand ich doch sehr erschreckend und heftig, sodass ich das Buch zur Beruhigung mal ne halbe Stunde beiseite legen musste und nebenher etwas "leichtes" gelesen habe, um mich nicht runterziehen zu lassen.
Insgesamt eher ein Thriller als ein Krimi, da das Buch mehr von der Spannung und den menschlichen Abgründen, als von der Ermittlerarbeit lebt, dass mir aber dennoch sehr gut gefallen hat.
Von mir 9 von 10 Punkten.

Donnerstag, 11. Februar 2010

Heute mal kein Buch, sondern "Cute monstR"s

Heut habe ich mal kein Buch vorzustellen, aber dafür habe ich neulich diesen Shop entdeckt, für den ich hier mal die Werbetrommel rühren möchte: http://www.cute-monstr.de/ - ich gebe zu, nicht ganz uneigennützig (http://www.cute-monstr.de/info/blog) aber die Monstrs haben es wirklich verdient!

Also tut was für die deutsche Wirtschaft - die coolen Monstrs kommen aus Hamburg und die Monstr-Taschen eignen sich auch ganz toll dazu, Bücher zu transportieren ;-)

Die herzigen Monstrs errinnern mich irgendwie etwas an "Wo die wilden Kerle wohnen", also doch ein gewisser Buchbezug vorhanden ;-)

Erfahren habe ich von dem ganzen übrigens auch über einen Bucblog... wenn ich nur mal noch wüsste, um welchen es sich handelt... *grübel*

Sonntag, 7. Februar 2010

Stumm - Sam Hayes

Klappentext:
Julias Leben ist in Aufruhr. Sie hat sich von ihrem Mann getrennt, ihre Mutter ist erkrankt und spricht seit Tagen kein einziges Wort. Nur die Liebe zu David, dem freundlichen Arzt ihrer Mutter, gibt Julia Kraft. Da findet sie am Straßenrand ein tödlich verletztes Mädchen, die Spuren am Tatort weisen auf David hin. Julia kann das nicht glauben entgegen allen Beweisen besteht sie auf Davids Unschuld.

Inhalt:
Julia, Lehrerin und Mutter von zwei Kindern, hat sich kürzlich von ihrem Mann Murray getrennt. Nun scheint ihr Leben irgendwie gänzlich aus dem Lot zu geraten, denn zum einen ist ihre Mutter sonderbarerweise verstummt und sie findet eine ihrer Schülerinnen schwerverletzt auf. Das letzte Wort, dass diese noch sagen kann ist "Doktor...". Ist damit etwa David gemeint, der Arzt ihrer Mutter? Hat er die Schülerin überfallen? Julia kann das nicht glauben, denn sie fühlt sich ausgesprochen zu David hingezogen und gegen die Argumente der anderen und die Indizien der Polizei verteidigt sie ihn. Doch ist er wirklich unschuldig? Hat er vielleicht nicht nur mit dem Überfall, sondern auch mit dem Verstummen ihrer Mutter zu tun - war diese doch kurz zuvor bei ihm in der Praxis und scheint seidem in einem tiefen Schockzustand zu sein. Doch Julia glaubt an Davids Unschuld, auch noch, als sich allerlei Ungereimtheiten ergeben. Doch als dann ihre stumme Tochter Flora verschwindet und es zum Showdown kommt, muss sie sich der Wahrheit und auch ihrer Vergangenheit stellen...

Meine Meinung:
Ein Thriller mit allerlei Wendungen ist dieses Buch. Ich muss sagen, dass mir die Auflösung recht schnell klar war, das Buch las sich aber trotzdem interessant und spannend, da es mit allerlei Überraschungen aufwarten kann. Es ist kein grausamer Thriller, der einen voller angst zurücklässt, sondern eher einer, der von den kleinen menschlichen Abgründen lebt, und von den Personen, die in ihm vorkommen. Besonders die Sprachlosigkeit ist ein Motiv, dass sich in diesem Roman mehrfach wiederholt und dass am Ende auch ein Schlüssel der Geschehnisse ist - eine interessante Idee und das wiederkehrende Motiv gibt dem Buch etwas besonderes. Es liest sich flott, ist nicht zu anspruchsvoll, aber eine recht spannende Lektüre für zwischendurch. Ein "Burner" ist es für mich nicht, aber ganz nette Unterhaltung.
Von mir 6 von 10 Punkten

Donnerstag, 4. Februar 2010

Zehn Tipps... - Hallgrimur Helgason

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit den Abwasch zu beginnen

Klappentext:
Es läuft nicht gut für Toxic, einen amerikanischen Auftragskiller. Um seiner Verhaftung zu entkommen, muss er einen Mann umbringen und dessen Identität übernehmen. Dummerweise handelt es sich dabei um einen amerikanischen Fernsehprediger auf dem Weg nach Island. Einziger Lichtblick: Die schönen Isländerinnen ...

Inhalt:
Tom Boxic, kurz Toxic, ist Auftragkiller in Amerika, aber eigentlich ist er Kroate. Er ist topp in seinem Beruf, hat schon 66 Leute erfolgreich umgelegt, doch leider ging sein letzter Job voll in die Hose - sein Opfer war FBI-Agent, und nun bleibt Toxic nichts anderes übrig als unterzutauchen. Auf dem Weg in seine alte Heimat verläuft aber leider auch nichts nach Plan und so sieht er sich gezwungen, einen Mitreisenden auf dem Flughafen umzubringen und dessen Identität anzunehmen, um dem FBI zu entkommen - und so findet sich Toxic wieder als Father Friendly, einem amerikanischen Priester auf dem Weg nach Island. Na dann Halleluja!
Mehr schlecht als recht schafft er es aber seine isländischen Gastgeber "Gutmunduhr" und "Zickrita" zu überzeugen, dass sie es mit einem hochgläubigen Predier zu tun haben und dass er trotz mangelhaftem Englisch aus Amerika kommt - so nehmen die beiden Father Friendly in ihrem Haus auf, führen ihn in die Gemeinde und in ihre Familie ein. So trifft Toxic, pardon Father Friendly, auf deren Tochter Gunnhildur, die keinesfalls als Pfarrerstochter en clichee durchgehen würde: raucht, trinkt, ist ausgeflippt und extrovertiert. Toxic kann nicht anders - er verliebt sich in sie und ihr blondes Haar, sowie ihre eisblauen Augen. Doch einen Priester will sie natürlich nicht...
Wie praktisch (oder auch nicht), dass plötzlich die Polizei vor der Tür steht und die Tarnung als Father Friendly aufzufliegen droht - Toxic muss zwar fliehen, Gunnhildur ist aber längst nicht so abgeneigt, wie bisher ;-) und als er es in dem seltsamen, kalten und monatelang hellen Island auf der Flucht nicht mehr schafft, findet er bei ihr Unterschlupf - Bedingung ihrer Eltern: Bekehrung des Killers! Entweder er bekennt sich zu Gott, oder sie liefern ihn aus. Da wird nicht locker gelassen, um Toxic zum Gläubigen vor Gott zu machen, Polizei und Verfolgung hin oder her - das Chaos ist vorprogrammiert... denn will Toxic eigentlich seinen Job für die Liebe an den Nagel hängen, oder ist Leute umbringen doch besser, als in Island zu versauern?

Meine Meinung:
Ein witziges Buch mit Tiefgang. Der Klappentext verspricht eine rabenschwarze Komödie und die bekommt man auch. Schon die Ausgangssituation ist wahnwitzig. Der gestrandete, angeblich amerikanische Pseudo-Priester, der aber Kroatisch weitaus besser spricht als Englisch und mit Gott so gar nichts am Hut hat ist ein Protagonist, der Seinesgleichen sucht. Dennoch ist das Buch nicht flach, sondern enthält viele ernste Themen. Der Hintergrund Toxics, durch den Krieg zwischen Serben und Kroaten beeinflusst, die Geschichte und Situation Islands, das alles wird in die Geschichte eingebracht, sodass das Buch nicht auf die witzige Ebene zu reduzieren ist. Das ganze hat dennoch viel Humor in sich, ist sehr sarkastisch geschrieben und gerade zu voll mit wahnwitzigen Ideen. Die Auflösung des ganzen hat mir persönlich leider nicht so gefallen, ich hätte mir da von Toxic mehr erhofft und wäre mit einem anderen Ende glücklicher gewesen. Die moralische Komponente wurde mir am Ende etwas zu groß, auch wenn Toxic seiner Person irgendwie schon treu geblieben ist (mehr will ich hier nicht verraten). Die Bekehrungs-Komponente war mir zu dick aufgetragen, ich bin aber unsicher, inwieweit der Autor da wirklich ernsthaft den Glauben an Gott vermitteln wollte, oder ob es nur ein Gestaltungselement mit Potential darstellte. Ich vermute letzteres, dennoch war mir der möglich "Vermittlungs-Drang" etwas zu präsent.
Das ganze Buch erinnert an ein Roadmovie, an eine Verwechslungskomödie - eine Genrezuordnung fällt mir schwer. Es lebt durch die Charaktere und die Überzeichnungen der Personen und Beziehungen: Alles in allem ist es wie die Figuren: Außergewöhnlich, schrullig, anders und unkonventionell.

Von mir 7 von 10 Punkten.

Samstag, 23. Januar 2010

Menschen sind eben auch nur Pinguine...

Mein Leben als Pinguin

Klappentext:
Wilma aus Stockholm, Lehrerin und tapfere Optimistin mit Unterbiss, hat es nicht leicht im Leben. Deshalb erfüllt sie sich ihren großen Traum: eine Reise in die Antarktis, zu den Pinguinen.Doch am Flughafen in Paris geht wieder mal fast alles schief: Erst in letzter Minute stolpert sie buchstäblich ins Gate und Tomas direkt in die Arme. Der wurde vor kurzem von seiner Frau verlassen und vermisst seine Kinder. Traurig sucht er die Einsamkeit - doch da hat er nicht mit Wilma gerechnet. An Bord der MS Orlowskij entdecken sie, dass man zusammen weniger allein ist - denn stehen Pinguine nicht immer ganz eng beieinander im eisigen Wind am Ende der Welt?

Inhalt:
Wilma, Lehrerin aus der Provinz
Tomas, velassener Businessnomade und bekannter Journalist
Alba, exzentrische Alte mit besonderer Lebenseinstellung
...
Diese Personen und einige mehr treffen sich auf der MS Orlowskij, um eine Reise durch die Antarktis zu machen. Jeder hat dabei eigene Hintergründe, die ihn zu dieser Reise getrieben haben. Tomas wurde von seiner Frau verlassen, die mit seinen beiden Kindern, die er sehr liebt, in die USA gegangen ist. In einer Depression gefangen, macht sich Tomas auf den Weg in die Antarktis und hat nicht unbedingt den Wunsch, sich zu entspannen, sondern versinkt immer tiefer in Selbstmordgedanken. Wilma, die optimistische, lustige Lehrerin aus der Provinz erfüllt sich mit der Reise einen Traum, auch weil bei ihr in Zukunft das Leben wohl anders aussehen wird als bisher - den Wilma trägt ein Geheimnis mit sich herum, dass sie niemandem als Sven, dem Schiffsarzt, anvertraut hat. Sven ist ein alter Liebhaber von Alba, einer rüstigen alten Dame (oder eher einem Drachen), die auf der Reise in ihrem Notizbuch die Eigenschaften und Eigenheiten ihrer Mitreisenden notiert und dabei immer wieder auf Vergleiche des Tierreichs zurückgreift - besonders gern auf Tiere, die ihnen auf der langen Reise begegnen: Robben, Krill, Albatrosse... und die titelgebenden Pinguine.
Neben Alba, Wilma und Tomas, aus deren Perspektiven das Buch hauptsächlich geschrieben ist, lernen wir auch noch die Vogeljungs, ein ganz besonderes Schwesternpaar, sonderbare Lebenspartnerschaften und andere Menschen, mit jeweils ihren ganz eigenen Eigenheiten kennen.
Und wie das in der doch recht beengten Atmosphäre eines solchen Schiffes eben ist, bleiben Irrungen und Wirrungen nicht aus - man kommt sich näher, stößt sich wieder ab, tritt anderen (im übertragenen Sinne) auf die Füße und kommt sich dann doch wieder näher.
Gerade Wilma und Tomas sind solche Kandidaten, deren Beziehung zueinander im Buch aufgebaut wird und die mit so einigen Überraschungen rechnen müssen...

Meine Meinung:
Das Buch lebt von den exzentrischen Charakteren, die alle etwas zu dem Gesamtbild des Buches beitragen. Die Schiffsreise bietet einen guten Handlungsrahmen für die Geschehnisse und macht allerlei Reibungspunkte möglich. Da wird gestritten, geliebt, intrigiert - alles auf engem Raum und in einem witzigen, sarkastischen Stil. Das ganze Buch ist gut lesbar, leicht (aber nicht seicht) und witzig. Der Hintergedanke der Story (hier will ich nicht zu viel erraten) ist nett ausgearbeitet und gibt dem Buch Tiefe. Auch die Story ist gut aufgebaut - erzählt aus drei Perspektiven, gesprenkelt von Einschüben der anderen Reisenden, sodass man immer nur ein wenig erfährt und dann warten muss, bis man die Zusammenhänge erkennt. Einordnen würde ich das Buch in die Belletristik, aber mit Schwerpunkt Frauenliteratur, denn das ist meiner Meinung nach schon die eindeutige Zielgruppe. Schmalzig wird es dabei aber nicht, sodass sich sicher auch der ein oder andere Mann daran erfreuen kann ;-)

Da das nicht so mein Genre ist und es mir schwer fällt, solche Bücher richtig gut zu finden, vergebe ich für die nette Unterhaltung, die auch Tiefgang bietet 7 von 10 Punkten.