Sonntag, 3. August 2008

Ausgelesen: Firmin von Sam Savage

Firmin - Ein Rattenleben

Story
Firmin, die 13. Ratte eines Wurfes kommt im Keller einer Buchhandlung zur Welt. Da das Futter nie für alle reicht, beginnt Firmin schon früh, seine Liebe zur Literatur zu entdekcne.
Ernährt er sich erst noch von Buchseiten, fängt er doch bald auch an die Bücher zu lesen - und wagt sich auch heraus aus seiner Welt in die Welt der Menschen...
Immer in Verbindung mit der Literatur erzählt dieses Buch Firmins Erlebnisse in der Welt der Menschen und der Welt der Literatur.
Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.

Erzählweise und Sprache
Die Sprache lies mich erst einige Zeit an diesem Buch zweifeln. Zu schwerfällig und zu gewöhnungsbedürftig fand ich sie zu Beginn. Auch die Erzählperspektive aus Sicht von Firmin selbst war eine zwispältige Erfahrung.
Die Art, mit der eine Ratte (wenn auch Literarische Ratte) von sich selbt spricht und seine Handlungen beleuchtet, war doch sehr ungewöhnlich.
Dennoch machte die Erzählweise und auch die etwas altertümliche und von Lautmalerei geprägte Sprache des Autors das Leseereignis zu etwas besonderem, sobald man einmal in das Buch eingetaucht ist.
Die Sprache machte somit etwas den geringen Umfang des Buches mit guten 200 Seiten wett ;)

Aufmachung
Der Umschlag und das Umschlagbild konnten mich auf Anhieb übrzeugen. Die Gestaltung passt zum Inhalt, wirkt fast schon antiquarisch und edel.
Es wurde dickes Papier verwendet, ja fast schon Bütten-Papier. Auch der 'rough cut', der mich erst einmal zögern lies, passte schließlich doch zum Charakter des Buches und seinem Inhalt.

Fazit
Dieses Buch ist ein außergewöhnliches Buch. Mögen Sprache und Aufmachung zuerst vielleicht abschreckend wirken, bietet es, sobald man einmal einen Zugang gefunden hat, eine Fülle von literarischen Geschichten, die sowohl traurig, lustig und, obwohl aus rättischer Sicht erzählt, ungeheuer menschlich sind.

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